Eine Reise in die Vergangenheit – die kann man besonders eindruckvoll in Museumsdörfern machen. Da wir das Museumsdorf Cloppenburg bereits kannten, haben wir uns für einen Ausflug ins schöne Freilichtmuseum Detmold entschieden. Und was sind wohl meine Highlights? Natürlich: Die Bauerngärten! [Werbung – unbezahlt]
Viel Platz, viele Dörfer, viel zu sehen
90 Hektar, über 100 Häuser, Gärten, Tiere … Man braucht gutes Schuhwerk und viel Zeit, wenn man das große Freilichtmuseum entdecken möchte. Aber es lohnt sich, denn das Gelände ist einfach toll, weitaus schöner als die Website vermuten lässt.
Mit der Eintrittskarte bekommt man auch eine Karte, auf der die einzelnen Dörfer und Gebäude, die Wege und mehr eingezeichnet sind. Auch Informationen für Rollstuhlfahrer und Personen, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind, findet man. Also, fangen wir links oder rechts herum mit dem Rundweg? Wir entscheiden uns für links, ein mehr als vierstündiger Besichtigungsmarsch beginnt.
In vielen Häusern treffen wir auf freundliches Personal, das ganz engagiert Rede und Antwort steht. Wir erfahren viel über ganze Häuser, die eingepackt und begast werden, um die fiesen kleinen Käfer zu besiegen. Von einer nur scheinbaren dörflichen Idylle, denn in den Dorfgemeinschaften gab es viel Neid und Not. Von eintönigen Speiseplänen. Und mal ehrlich: Im Regen raus auf den Misthaufen, oder wenn man mehr Glück hatte zum Klohäuschen, wenn es mal pressierte – ach neee. Doch wenn man nun durch die Dörfer schlendert, sich die unterschiedliche Architektur der Bauernhäuser ansieht, Schafe blöken hört, Hühner samt Hahn im Café begrüßt und das Bentheimer Schwein im riesigen Gehege sucht, dann ist von alldem nichts zu spüren. Dann denkt man: Damals war die Welt noch in Ordnung.
Bauerngärten vom Feinsten
Und dann geht mein Herz auf: Viele Bauerngärten sind zugänglich, oft mit interaktiven Lern-Elementen zu Obst und Gemüse oder Anleitungen zum Gartenbau. Stark- und Schwachzehrer, Fruchtfolge – mit alldem habe ich mich auch schon auseinandergesetzt. Viele der Produkte werden von den Restaurants auf dem Gelände direkt verarbeitet oder gespendet. Und die Bienenstöcke von anno dazumal sehen einfach toll aus.
Eine kleine Pause, bitte
In einem der Häuser ist es besonders spannend, in dem darf man alles anfassen und ausprobieren. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, und ruhen gleich ein wenig aus. Bis es uns tatsächlich ein wenig kühl wird, denn hier ist es dunkel und nass-kalt, während draußen die Sonne wunderbar scheint.
Auch die Schmiede ist für mich als VHS-erprobte Schrott-Schmiedin ein Highlight. In einem anderen Haus geben die Pferde einen kleinen Eindruck davon, wie der Duft in den Häusern früher war.
Apothekergarten – Heilkräfte der Natur
Passend zu meinem Hildegard-Kurs habe ich hier viele Pflanzen wiedergefunden. Endlich weiß ich, wie das Mädesüß aussieht mit dem ich noch einiges vorhabe, und dass der Rhabarber aus dem Apothekergarten ganz anders aussieht als meiner im Gemüsegarten. Die Wurzel hilft gegen allerlei Verdauungsbeschwerden, deren Details ich euch hier ersparen will. Am besten macht man bei einer Führung mit, wir haben diese leider verpasst.
Wilde Wiese und kesse Biene
Ich habe ein großes Faible für Wildblumenwiesen. Wie viele Pflanzen man davon wohl essen oder medizinisch verwerten kann? Für alle, die meine Leidenschaft teilen, hier ein fröhliches buntes Bild:
Im Paderborner Dorf begegnete uns dann noch eine bäuerliche Schönheit. Im Hintergrund seht ihr die Kappenwindmühle (siehe Beitragsbild oben).
Ach, ich könnte so viel über die Eindrücke schreiben, unendlich viele Fotos zeigen. Aber am besten ist, wenn ihr selbst hinfahrt. Richtet Frau Vogelscheuche dann bitte die besten Grüße von mir aus!
Schreibe einen Kommentar