Was sind deine schönsten Erlebnisse auf Reisen gewesen? Momente, die du nie vergisst? Andreas von Reisewut hat die Blogger-Gemeinschaft gefragt. Sofort habe ich an Venezuela gedacht, und an verschiedene Orte in Afrika. Nein, diese Momente werde ich wirklich nie vergessen.
Eine der schönsten Landschaften, die ich je gesehen habe, liegt in Venzuela, bei Canaima. Im Jahr 2000 war ich dort, und habe grauenvolle analoge Bilder gemacht. Ihr könnt also nicht daran teilhaben. In meinem Kopf und meinem Herzen ist der Moment aber eingebrannt, als ich über einem Wasserfall saß und in die grüne offene Landschaft mit den Palmengruppen und Tafelbergen schaute. Später sah ich vieles noch einmal von oben, aus dem Fenster einer Cessna. Ein Traum. Ein Bild bei Getty Images zeigt ganz gut, an was ich mich erinnere.
Sonnenuntergang in Isalo
Ein ähnlich magischer Moment war der Ausflug zu diesem speziellen Felsen in Madagaskar. Genauer im Isalo Nationalpark, im Jahr 2015. Auch, wenn das ein Touristen-Hotspot ist, war es nur ein kleines Grüppchen, das mit uns auf den Moment wartete, in dem die untergehende Sonne sich durch das Loch im Felsen schob. Das war ein toller Moment, aber das Highlight war eigentlich die Landschaft insgesamt. Man brauchte sich nur drehen oder einen Moment warten, und schon änderten sich die Farben. Aus der Minibar hatten wir noch schnell ein Bier geschnappt, um den Augenblick gebührend zu feiern. Und am Tag danach ritten wir sogar noch durch die Canyons. Unvergesslich.
Der König und die Somba
Von meinen Reisen nach Benin möchte ich irgendwann noch nachträglich schreiben, das war 2011 und 2012. Es gab sehr viele besondere Momente, doch einen werde ich ganz bestimmt nicht vergessen. Wir trafen uns mit dem König von Boukoumbé, im Gebiet der Somba. Er zeigte uns eine typische Tata, also ein Wohnhaus. In diesem Fall lebte dort ein Heiler, so dass es noch mehr Geschichten zu erzählen gab, noch mehr Dinge zu sehen und zu spüren als sonst. In Benin scheint alles mystisch zu sein, der Voodoo-Glaube ist tief verwurzelt. In der Tata war ich angeblich in dem Moment das jüngste Mädel, so dass der König an mir einen Initiationsritus darstellte. Und Olaf bekam später noch seine Krone auf den Kopf. Oje, bloß nicht fallen lassen. Die zahlreichen Kinder des Heilers liefen immer neugierig herum, die Frauen hielten sich im Hintergrund. Ist schon komisch, sich in diesem privaten Umfeld so umzusehen, aber es ist eben auch ein Geschäft. Ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte.
Weißes Wüsten-Wunder
Ein weiterer Traum erfüllte sich 2004: Eine Nacht in der Weißen Wüste in Ägypten, und dazu noch ein Kamelritt. Unvergesslich. Die Weiße Wüste ist ein absoluter Traum. So unwirklich, überall gibt es etwas zu entdecken. Mal meint man Schnee zu sehen, mal kurvt man durch die Dünen, dann entdeckt man die nahende Schwarze Wüste, danach kommt ein Felsen der einem Huhn ähnelt. Ohne vorherige Planung übernachteten wir in der Wüste, ins Hotel ging es erst am nächsten Morgen. Sooo schön. Und das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten: In der Nähe der Weißen Wüste durfte ich nicht nur auf einem Kamel reiten, sondern gleich in einer Kamelherde. Beziehungen des Guides. Das kleine Baby-Kamel schubberte dabei an meinem Bein, hach, so süß. Vorher und nachher machte es riesig Spaß, die wunderbaren Tiere zu beobachten. Wie sie sich wälzten, hinlegten oder auch nur Stolz die Gegend ansahen.
Das waren ein paar Momente für die Ewigkeit. Ich bin so dankbar, dass ich diese erleben durfte. Eins fehlt eigentlich noch: Die Alpen. Aber über die habe ich schon in einer anderen Blogparade geschrieben, als Happy Place.
Gespannt bin ich nun, welche Momente die anderen BloggerInnen erlebt haben und beschreiben. Vielleicht ergeben sich daraus ja Ideen für meine nächsten Reisen. Ein Bild geistert schon vor meinem inneren Auge: Wandern durch sattgrüne Berge und Teeplantagen, in denen wilde Elefanten, natürlich mit Babys, zu beobachten sind. Ob das auch einmal Wirklichkeit wird, ein Moment für die Ewigkeit? Oder bleibt das ein Traum?
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