In meinem Artikel zu Neapels Unterwelt habe ich bereits kurz über eines meiner Highlights der Stadt berichtet: Sotteranea – Zisterne und Abfallhalde. Hier findet ihr zusätzliche Infos und vor allem Fotos. [Werbung – unbezahlt]
Die „Stadt unter der Stadt“, unter den Gassen Neapels, ist eine Welt für sich. Ein Labyrinth im Tuffstein, über 80 km lang. Auf der Seite Portanapoli findet ihr jede Menge weiterer Infos. Ich schreibe daher gar nicht viel, denn dort könnt ihr alles nachlesen.
Führungen gibt es durch mehrere Teile des unterirdischen Neapels. Den Bourbonen-Tunnel habe ich leider nicht besichtigen können, dazu reichte die Zeit nicht. Ein Fluchtweg des Königs, mit antiken Motorrädern und Autos, und ganz bestimmt ein Abenteuer.
Aber nun begleitet mich auf eine kleine Bilder-Reise:
Die Löcher an der Seite hatten einen Grund: Hier konnte man bei Überflutung die Füße hineinstecken und sich fortbewegen. Wenn man sich vorstellt, dass einige Arbeiter im Steinbruch auch gelebt haben, ohne Tageslicht, nass und kalt, dann ist das doch schrecklich.
Kriegserinnerungen, sehr beklemmend.
Bei den Kinderautos muss ich an eine Geschichte denken: Wisst ihr, wie die Legende des überall präsenten Hausgeistes Munaciello entstanden ist? Na ja, es könnte so gewesen sein: Hungrige Kinder fanden durch die Unterwelt einen Weg in andere Häuser, und mopsten etwas zu Essen. Wie von Geisterhand waren die Lebensmittel oder Gegenstände verschwunden. Das kann doch nur ein Hausgeist gewesen sein, oder?
Die Unterwelt ist auch Testgebiet. Pflanzen werden ganz ohne Bewässerung gezogen.
Wir verließen die Unterwelt für einen Moment, und gingen zu einem unscheinbaren Haus. Ein ehemaliges römisches Theater soll hier mal gestanden haben. Aber was hatte das mit dem Raum mit Herd, Schrank und Bett zu tun? Unter dem Bett ging es wieder nach unten, in den erhaltenen Teil des Theaters. Kaiser Nero selbst bereitete sich auf seinen großen Auftritt vor, er sang wohl leidenschaftlich. Ich auch, aber ich weiß dass das für die Öffentlichkeit nichts ist. Er bezahlte halt jede Menge Menschen, um ihm zu huldigen und Beifall zu klatschen. Zur Bühne ging es die Treppe runter, die wir aber nicht nahmen. Für uns ging es woanders weiter.
Die Form und Anordnung der eckigen Steine hat übrigens einen guten Grund: So baut man erdbebensicher.
Und es gab noch mehr Überraschungen auf der Tour. Früher gab es hier ein Zwischengeschoss, man sieht es. Überall standen die typischen Krippen der Stadt. Sofia Loren wurde gehuldigt, und ein Stuhl präsentiert. Friseur oder Zahnarzt? Keine Ahnung. Die Tour endete nicht unterirdisch, aber in einem wunderbaren urigen Mini-Museum.
Und hier geht es zurück zum Hauptartikel über Neapels Unterwelt.
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