Vor einiger Zeit habe ich nach und nach Beiträge zur Unterwelt von Neapel verfasst. Und dabei ein Highlight aus den Augen verloren, das ich euch nicht vorenthalten möchte: Die Katakomben von San Gennaro. Damit endet die Unterwelten-Reihe auf meinem Blog. [Werbung – unbezahlt]
Die Katakomben von San Gennaro können nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. In diesem Fall meine ich, dass das auch gut so ist. Denn die Gruppen werden gut auseinander gehalten, die Ruhe und die einzigartige Stimmung bleiben bewahrt. Viele Infos dazu, Zeiten und Preise findet ihr in englischer Sprache auf der offiziellen Seite Catacombe di Napoli. Die Katakomben sind auch für blinde und mobilitätseingeschränkte Personen zugänglich.
Die in den Tuffstein gehauenen Katakomben befinden sich auf zwei Ebenen, auf 5.600 Quadratmetern, unter dem lebendigen Viertel Rione Sanità. Sie beherbergen etwa 2.000 Grabstätten und 500 Nischengräber. Der älteste Teil geht auf das zweite Jahrhundert zurück.
Die Überreste des heiligen Agrippinus, erster Schutzpatron Neapels, wurden im 4. Jahrhundert in die unterirdische Basilika überführt, in der noch heute Messen gefeiert werden. Auch Hochzeiten finden dort statt. Das ist schon speziell für Menschen, die sich schwer tun mit dem Thema Tod. Ich habe damit kein Problem.
In der oberen Katakombe befinden sich unter anderem die Grabstätten der Bischöfe. Die Überreste vom Schutzpatron, Bischof und Märtyrer San Gennaro wurden im 5. Jahrhundert dorthin überführt. Dies machte die obere Katakombe zu einem Wallfahrtsort. Noch heute wird in der Kathedrale von Neapel, im Duomo, das Blutwunder zelebriert. Dreimal im Jahr verflüssigt sich das Blut: Am Samstag vor dem ersten Sonntag im Mai, am 19. September und am 16. Dezember. 1389 wurde die Verflüssigung des Blutes erstmals nachgewiesen. Hm, ob es dafür nicht ganz einfache Erklärungen gibt? Beispielsweise Temperatur-Unterschiede? Vielleicht ist das aber für Gläubige auch nicht wichtig.
Der Besuch dieses Ortes hat mich tief berührt. Hier und da wurde zwar ein Knochen vergessen, aber ansonsten sind die Grabstellen leer. Natürlich hat der Ort mit dem Tod zu tun, ist aber nicht abstoßend. Auch für Kinder ist ein Besuch geeignet, einige in der Gruppe schienen das jedenfalls sehr spannend zu finden. Ich kann jedem Neapel-Besucher nur empfehlen an diesen unvergleichlichen udn beeindruckenden Ort zu gehen. Der Eingang befindet sich neben der Basilika del Buon Consiglio. Und mit dem Ticket kann auch San Gaudioso besucht werden, was wir ja leider nicht geschafft haben. Damit verbunden bietet sich auch ein Besuch des Viertels Sanità an. Und natürlich ein Besuch des Duomo.
Nachfolgend noch ein paar Eindrücke aus den Katakomben:
Und hier geht es zurück zum Hauptartikel über Neapels Unterwelt.
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