Die Zeit der Äpfel kommt noch, aber letztens hatten wir Lust auf ein Cider. Das ist uns genau dann eingefallen, als wir keine Cider-Hefe hatten, das neue Bier aber in der Gärung war. Also Apfelsaft am Apfelstand auf dem Markt gekauft, Hefesatz aus dem Bier ins Cider geschüttet – und geschaut, wie das Experiment sich entwickelt.
Eigentlich müsste ich, um in der richtigen Reihenfolge zu bleiben, jetzt von einem Kleinsud berichten. Aber mit dem kleinen Sud haben wir Großes vor: Ein Film ist in Arbeit, mir präziser Anfänger-Anleitung. Das dauert. Jedenfalls wenn man es nicht wirklich kann, das Filmen. Und ein bis zwei andere Dinge zu tun hat. Wieder ist Geduld gefragt.
Craftbeer – Beachboy liebt Glacier
Der Herr des Hauses wollte mal wieder stopfen. Nein, nicht seinen Bauch vollstopfen, sondern das nächste Bier mit Hopfen. Fruchtig sollte es sein, natürlich hopfig, aber das nicht zu intensiv. Und nicht mit dem Geschmack von Zitrusfrüchten. Mandarina Bavaria und Glacier schienen passende Aromahopfen-Sorten zu sein, und gut mit der Hefe Liberty Bell zu harmonieren.
Der Plan ging auf, ein Glück. Mit Glacier wurde gestopft, sogar ich kann – im Bereich der Sensorik ungeschult und untalentiert – Noten von Pfirsich schmecken. Übrigens ist spannend, wie unterschiedlich die Aromen bei [Achtung: Werbung ohne Bezahlung da Anbieternennung] Hopfen der Welt und beim Hobbybrauerversand beschrieben werden. Man braucht schon Fantasie. Aber eine gewisse Süße liest sich aus beiden Beschreibungen, und die war durchaus gewünscht. Apropos Süße: Nachdem ich in meinem Milk Stout mal Milchzucker verwendet habe, wollte Olaf das hier auch probieren. Also, hat er gemacht. Die leichte Süße harmoniert gut mit den Aromen, den Zucker schmeckt man aber nicht direkt heraus. Gut so.
Daten und Fakten
Brautag 08.07.2018
- Malz: Wiener, Pilsener, Dinkel, Rauch
- Hopfen: Magnum, Mandarina Bavaria, Glacier sowie Glacier zum Stopfen (Pellets)
- Hefe: Mangrove Jack’s M36 Liberty Bell (obergärige Trockenhefe)
- Sonstiges: Haferflocken, Milchzucker
- Ergebnis: fruchtig und leicht süß, vollmundig und zurückhaltend hopfenbetont
- Stammwürze: 13,9 %
- Alkoholgehalt: 4,9 %
Craftcider – Strandpirat raubt Hefe
Wie eingangs schon beschrieben hatten wir mal wieder Lust auf Cider. Da wir keine passende Hefe mehr hatten, verwendeten wir einfach vier Esslöffel vom Bodensatz der Liberty Bell. Diese Hefe setzt sich schön ab und hat noch, so unsere Hoffnung, genug Power, um den neu zugeführten Zucker zu vergären. Solch ein Experiment hatten wir schon länger vor, nun war es zufällig und endlich so weit.
Ein Päckchen Hefe kostet rund drei Euro. Die zu sparen ist schön, und die Umwelt nicht zu belasten mit der Produktion und Lieferung eines Päckchens ist prima. Ausschlaggebend waren hier aber vor allem Neugier und Zeit. Und, ob es gelungen ist? Na klar! Oder besser: Noch einmal Glück gehabt.
Daten und Fakten
„Brautag“ 22.07.2018
- Apfelsaft: Je 3 Liter Rubinette und Cox Orange
- Hefe: Mangrove Jack’s M36 Liberty Bell (obergärige Trockenhefe), 4 Esslöffel vom Bodensatz
- Sonstiges: 5 Gramm Xylith (Birkenzucker, nicht vergärbar) und 2 Gramm Zucker je 0,5-Liter-Flasche
- Ergebnis: Das Cider ist weniger sauer als unser erster Versuch „Barnaby„. Es schmeckt sehr fruchtig und frisch. Ideal für warme Sommerabende.
- Alkoholgehalt: leider nicht ermittelt
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