Um Dublin herum gibt es jede Menge Ausflugsziele für einen Tag. Von Braveheart in den Wäldern bis zur Küste vor den Toren der Stadt – es gibt viele Möglichkeiten, den Tag außerhalb des Dublin-Trubels zu verbringen. Kommt mit … [Werbung – unbezahlt]
Dublin ist ein wenig hektisch. Und hat nicht unendlich viele Sehenswürdigkeiten. Wer also nicht shoppen möchte, der sollte unbedingt das Umland erkunden. Nach dem kargen Burren den grünen Teil unserer Inseltour.
Trim – Burgruine mit Kino-Erfahrung
Von Trim Castle, einer Normannischen Burg, sind nur Ruinen übrig. Neue Berühmtheit erlangte Trim durch die Dreharbeiten für den Film Braveheart. Tatsächlich, der Film wurde nicht ausschließlich in Schottland gedreht. Dorthin kommt man ganz einfach, mit dem Linienbus.
Das Innere der Burg kann man nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Ansonsten gibt es weitläufige Wege, zum Beispiel zum alten Friedhof. Den hätte ich euch gerne gezeigt, wir hatten uns vor Ort aber für den falschen Friedhof entschieden, und der war geschlossen. Nachher wurde es uns zu spät.
Der Ort selbst bietet nicht viel, auch wenn er recht hübsch ist. Also, wieder in den Bus gestiegen, als es gerade mal wieder regnete.
Mein Fazit: Die Burg ist ein lohnenswertes Ausflugziel, aber kein Muss, es sei denn man ist Braveheart-Fan.
Howth – Fischer-Romantik und Wanderlust
Mit der Bahn kommt man von Dublin super schnell ans Meer. Zum Beispiel nach Howth. Aus dem Trubel und den Abgasen hinein in die Ruhe, bei frischer Seeluft. Herrlich!
In Howth waren wir im vorherigen Dublin-Urlaub schon einmal, da hatte ich auch die Hafenfotos gemacht. An dem Tag war ordentlich was los am Hafen. Einige Fischlokale reihen sich aneinander, wie immer in Irland an einem Asphalt-Weg, tse.
Dieses Mal wollten wir einen der Wanderwege ausprobieren. Pläne dafür gibt es in der Holzbude an dem Platz, wo man praktisch mit dem Zug ankommt und links zu den Fischerbooten laufen würde. Die Holzbude ist die Tourist-Information. Wir entschieden uns für den längsten der Wege, der in pink ausgeschildert ist. Verlaufen? Unmöglich. Der Weg erschien uns, als sei er am weitesten ab von Asphalt. Und 12 km sollten ja kein Problem sein.
Der Weg an den Cliffs ist wirklich toll. Alles ist voller Farn und sonstiger Gewächse. Man spaziert an Villen entlang, durch Wälder (na ja, fast), direkt am Meer entlang. Eine sehr abwechslungsreiche Tour.
Immer wieder ergibt sich auf dem ersten Stück der Wanderung ein Blick auf den Leuchtturm.
Und das Meer? Das ist immer in der Nähe. Auf dem zweiten Stück oft mit Blick auf Dublin.
Es waren relativ wenige Wanderer unterwegs. Genau so, wie ich es mag. Und die Sonne ließ uns nicht im Stich.
Gewandert wird auch über einen Golfplatz. Es war schon komisch, als wir aus dem Gebüsch traten und direkt in einer Gruppe Damen standen, die einen jungen Kerl im Flitterrock beim Abschlag anfeuerten. Ja, ist für einen guten Zweck, alles klar. Eine etwas surreale Situation.
Mein Fazit: Die Wanderung ist ein Muss für den Dublin-Aufenthalt. Man ist schnell dort, kann am Ende prima am Hafen essen gehen, und ist immer am Meer. Der Ausreißer bei Kilometer fünf gehört eigentlich nicht zur Tour, dort ging es aber zum Pub, und dem einzigen Klo auf der Tour. Ideal für eine kurze Pause. Ansonsten gab es nur am Schluss den Weg am Wohngebiet entlang, aber auch dort war es angenehm zu Laufen.
Glendalough – endlich Schafe und Gräber
Der Ausflug nach Glendalough in den Wicklow Mountains war nicht so schnell geplant. Die Lage an den beiden Seen erschien uns wunderbar. Wir überlegten hin und her, denn wir wollten eine Wanderung unternehmen. Die Wandertouren sind aber alle doch so lang, dass es zwischen Ankunft und Abfahrt vom Linienbus hektisch werden würde. Für die anspruchsvolleren Touren hätten wir dort übernachten müssen. Das geht, ein Hotel gibt es, aber wir wollten ja nach Dublin zurück.
Preiswerter war am Ende eine typische Tour im Touristenbus von Paddywagon, Ausflug nach Glendalough und Kilkenny mit Guide. Wir wollten uns beeilen und um den Lower Lake laufen, aber, um ehrlich zu sein: Das lohnte sich nun gar nicht. Hey, wir sind über die Alpen gelaufen, und dann so ein lütter diesiger See mit Straße dahinter. Landschaftlich hatten wir etwas mehr erwartet.
Glendalough beheimatet die Klostersiedlung des Heiligen Kevin aus dem 6. Jahrhundert. Der Ort im Tal der zwei Seen lohnt sich vor allem wegen der Ruinen, am besten erhalten ist der alte Turm. Auf dem Friedhof ist ordentlich was los.
Geworben wird für den nahezu barrierefreien Weg am See, aber das Highlight, den Friedhof, kann man sich als Rollifahrer nicht ansehen. Das ist der Grund, warum ich einen Besuch für körperlich Beeinträchtigte nur eingeschränkt empfehlen würde.
Endlich hatte ich ihn also gefunden, meinen schönen Friedhof, nach dem ich so lange gesucht hatte. Und Schafe gab es auch noch auf der Weide nebenan, was für ein Glück. Beides hatte ich im Urlaub bislang ja häufiger erwartet, am Ende aber immer vermisst.
Mein Fazit: Glendalough lohnt sich bestimmt, wenn man eine anspruchsvolle Wanderung am Upper Lake macht und dort übernachtet. Am Abend noch einmal kurz über den Friedhof schlendern, wenn die Touristenbusse weg sind, oder gleich morgens. Herrlich. Einen solch kurzen Aufenthalt von etwa zwei Stunden würde ich nicht ins Pflichtprogramm aufnehmen.
Übrigens wurden auch in den Wicklow Mountains Szenen aus Braveheart gedreht. An der Stelle mit der Kuss-Szene sind wir mit dem Bus vorbei gefahren. Und der versprochene Wasserfall war ein Rinnsal. Wenn Guinness sein Wasser dorther bezieht, dann muss es noch Gegenden mit mehr Wasser in den Wäldern geben. Ansonsten konnte man aber prima aus dem Busfenster schauen und die grüne Umgebung beobachten. Sogar am echten Hollywood ging es vorbei.
Es ging weiter, nach Kilkenny. Den Ort haben wir nur so mitgenommen, weil Paddywagon da halt hingefahren ist. Und das sollte eine positive Überraschung werden.
Kilkenny – leckeres Bier, wunderschönes Schloss
Wir hatten uns irgendwie gar nicht mit Kilkenny beschäftigt. Der Bus hielt zwar am Schloss, unser Weg führte uns aber zuerst in die City. Dort vorbei an der Brauerei (nein, wir machten keine Führung mit), und in zwei schöne Kirchen. Der Ort ist hübsch, aber schnell erlaufen.
Also doch hinein ins Schloss. Aus irgendeinem Grund, oder mangels Planung, habe ich das völlig unterschätzt.
Es gab üppig ausgestattete Wohnräume zu bestaunen, sogar inklusive altem Klo. Liebevoll wurde alles hergerichtet.
Im riesigen Park kann man prima ausspannen, im Seitentrakt einen Film über das Schloss schauen, und vor dem Schloss buntes Eis kaufen. Lecker!
Fazit: Ob sich eine Brauereiführung lohnt, das kann ich nicht sagen. Das Schloss ist aber auf jeden Fall sehenswert.
Karte
Hier seht ihr unsere Ausflugsziele. Es gibt auch Ausflugsfahrten zu den Cliffs of Moher, das halte ich aber für mega-stressig. Oder nach Belfast. Mit den ganzen Linien- und Touristenbussen und Zügen kommt man recht günstig überall hin. Und abends kann man sich wieder in einem Pub in Dublin bei einem Pint (vielleicht bei einem Kilkenny?) über den schönen Ausflug unterhalten.
Andere Beiträge
Ich habe den Irland-Urlaub aufgeteilt in einen Bericht über die Wanderung am Burren, die Stadt Dublin und diese Tagesausflüge rund um Dublin.
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