Was hat dieses Bier mit Madagaskar zu tun? Na, der Wildpfeffer, ein Urlaubs-Mitbringsel, ist hineingekommen. Aber bevor es losgehen konnte, musste Büro-Arbeit erledigt werden. Ein Brief an den Zoll, vor dem ersten Sud des Jahres.
Alle Jahre wieder – „Anzeige für Haus- und Hobbybrauer“ für den Zoll
Vor dem ersten Sud des Kalenderjahres muss eine Anzeige der Brau-Pläne an den Zoll geschickt werden. Wie der Zoll dies genau wünscht, das sollte man beim jeweiligen Zollamt erfragen.
Wir brauchen lediglich schreiben, dass wir die Menge von 200 Litern nicht überschreiten werden. Das war es auch schon, am teuersten ist die Briefmarke. Denn 200 Liter sind die magische Grenze, ab dann müssen Steuern abgeführt werden. Das ist zwar nicht teuer, aber mit mehr Aufwand verbunden. Jeder Sud muss einzeln angemeldet werden, so wollte es jedenfalls der Bremer Zoll. Er benötigt Daten zu den Grad Plato und der Menge. Derzeit liegt der Steuersatz je hl und Grad Plato bei 0,4407 €. Im Jahr 2015 wären das – bei 146 Litern – lediglich 7,73 € gewesen. Da haben wir das mal berechnet. Wobei immer nur für die Menge gezahlt werden muss, die 200 Liter überschreitet. Das alles ist nichts im Verhältnis zum Verwaltungsaufwand. Dem Bremer Haushalt tut es eher gut, wenn sich die Zollbeamten nicht mit solchem Kleinkram herumschlagen müssen, aber Recht ist eben Recht.
Das hat alles natürlich noch nichts damit zu tun, ob man das Bier verkauft. Denn das wäre ein Gewerbe. Man müsste dieses anmelden, sich wahrscheinlich mit dem Gesundheitsamt herumschlagen und so weiter. Es geht hier lediglich um den privaten Konsum.
Einmalig – Wildpfeffer aus dem Madagaskar-Urlaub
Aus meinem Madagaskar-Urlaub hatte ich noch Wildpfeffer da. Also persönlich zwar nicht geerntet, aber importiert, 15 Gramm genau. Voatsiperifery wird er auch genannt. Er ist besonders aromatisch, für die späteren Fotos haben wir den einfach im Netz bestellt. Jetzt kommt er täglich in den Salat. Eine ganz feine Sache.
Der Pfeffer wächst im Urwald. Ob auch bei Ranomafana, dort wo ich war, das ist mir nicht bekannt. Aber etwa so wie auf dem Foto wird die Heimat dieses Pfeffers aussehen.
Wie wir darauf gekommen sind, Pfeffer ins Bier zu geben? Bei den Craft Bier Tagen in der Union Brauerei haben wir mal Pfefferbier von Welde probiert, und das gefiel uns überraschend gut. So einfach ist das.
Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man die besondere Form der Pfefferkörner zwischen dem Hopfen. Aber gemörsert ist er natürlich nicht mehr so deutlich erkennbar.
Mir ist ja immer ein schöner Schaum wichtig. Und den hat Päppa wirklich. Finde ich.
Daten und Fakten
Brautag 19.02.2017
- Malz: Bohemian Pilsener Malz, Cara-Hell, Rauchmalz
- Hopfen: Uwes Hopfen (Sorte unbekannt, Dolden), Horizon und Malling (Pellets)
- Hefe: Mangrove Jack’s M36 Liberty Bell (obergärige Trockenhefe)
- Sonstiges: Madagaskar-Pfeffer
- Ergebnis: toller und stabiler Schaum, erdig, aromatische Pfeffernote deutlich zu schmecken, ideal als Begleiter zu einem guten Essen – weniger für den Fußball-Abend
- Stammwürze: 13,9 %
- Alkoholgehalt: 4,9 %
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