Tofu ist lecker und gesund. Deshalb habe ich ihn schon einmal selbst hergestellt mit dem Ergebnis, dass diese Arbeit sich dann lohnt, wenn man besondere Geschmäcker hineinbringt. Mit zwei Varianten habe ich es versucht: „Blütentraum“ und „Viva Italia“.
Tofu – Sojabohnen, Wasser und Nigari
Die Herstellung von Tofu habe ich euch schon einmal erklärt.
Dieses Mal habe ich aber etwas anders gemacht: An Stelle von Zitronensaft habe ich 8 Gramm Nigari in ca. 50 ml heißem Wasser aufgelöst und in die Sojamilch gegeben. Die japanische Variante.
Komisch war, dass der „Bruch“ sehr fein war, feiner als beim letzten Mal. Ich glaube, die Temperatur ist zu oft über 75° gestiegen, das könnte die Ursache gewesen sein. Bis dahin wusste ich aber noch nicht, welche Auswirkungen das haben würde.
Die Masse teilte ich in zwei Hälften, und „veredelte“ sie vor dem Pressen. Diese Veredelung führt auch dazu, dass ich den Geschmack mit dem Zitronensaft-Tofu nicht gut vergleichen kann. Nach meiner jetzigen Einschätzung muss man nicht zwingend Nigari bestellen, wenn man Tofu nur selten machen möchte. Das lohnt sich nicht.
Tofu „Blütentraum“
Für Version eins klaute ich Sommerflieder, und erntete brav im eigenen Garten Ringelblume, Borretschblüten, Kapuzinerkresse und Andenknoblauch. Dazu kam Meersalz.
Ich glaube, die Tofu-Masse war einfach zu gering, und die zugegebenen Blüten führten dazu, dass sie sich nicht so homogen verband. Wegen der geringen Menge fiel es mir schwerer, in meinen Behältern den nötigen Druck aufzubauen. Was heraus kam war eine bröckelige Tofumasse, die sich nicht schneiden ließ, sich aber prima auf dem Brot machte. Fast schon ein Aufstrich, allerdings nicht wirklich streichfähig. Der Geschmack war gut, die Optik noch besser.
Tofu „Viva Italia“
Die zweite Version mischte ich mit einer getrockneten Tomate, schwarzen Oliven, Gold-Oregano aus dem Garten, etwas Tomatenmark, Meersalz und geräuchertem Paprikapulver. Diese Version schmeckte sehr viel würziger als die erste, und war nicht nur mein Favorit, sondern auch der vom Mann.
Dieser Bröckel-Tofu machte sich auch besonders gut in meinem täglichen Salat.
Und was lernt man daraus? Auch, wenn es erst scheint als wäre das Experiment nicht gelungen, sollte man nicht aufgeben. Dem Kind muss man manchmal nur einen anderen Namen geben.
Resteverwertung der leckeren Art
Bei der Herstellung von Sojamilch produziert man jede Menge sogenanntes „Okara“. Eine tofu-artige Masse mit wenig Geschmack, aber dem Guten der Sojabohne. Ich habe diese Masse auch beim letzten Mal in Bratlingen verarbeitet. In diesem Fall sind frittierte Bällchen daraus geworden, mit Grünkern, Linsen, Seitan und allerlei anderen Dingen, die ich so hatte. Dazu gab es die Reste meines Rhabarber-Ketchup. Ich bin ganz traurig, dass der nun weg ist. Yummy!
Habt ihr schon mal eine eigene Tofu-Kreation ausprobiert? Dann lasst es mich wissen!
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