Das VaiVai in der Überseestadt gehört eigentlich gar nicht in mein Gastro-Beuteschema. Warum ich dennoch darüber berichte, das hat was mit Löwenzahn zu tun. Ungewöhnlich, ist aber so … [Werbung – unbezahlt]
Ich fahre oft in Jogginghose am VaiVai vorbei, auf dem Weg von der Muckibude nach Hause. Na ja, so oft auch nicht, ich schwänze ja viel zu häufig. Irgendwie dachte ich aber mal, das liegt so schön an der Weser, und die Lichter sind so schön bunt, da kann ich auch mal anhalten. Natürlich nicht in Jogginghose.
Mit meiner Begleitung nahm ich gleich in der Lounge Platz, weil vorne im Gastraum, zur Weser hin, alles besetzt war. Der Weg vom Essen zum Mund ist bei den gemütlichen Sesseln dann auch nicht mehr so weit. Die Karte ist sehr fleischlastig, aber das ahnte ich vorher. So war meine Entscheidung sehr schnell getroffen, der vegetarische Burger sollte es werden. Der war sehr gut, die Überraschung waren aber die Pommes: Selbstgemacht und mit Rosmarin, sehr gut frittiert – wirklich lecker. Das Lokal würde sich wahrscheinlich lieber mit anderen Spezialitäten rühmen, aber dazu kann ich halt nichts beitragen. Für die Pommes hätte ich auch keinen Bericht geschrieben, aber da war ja noch die Geschichte mit dem Löwenzahn.
Mein Begleiter schaute auf den Monitor über der Bar, auf dem die ganzen Gin-Sorten gezeigt wurden. Solche Bildschirme sehe ich eigentlich kritisch, da sie von Gesprächen ablenken und etwas unruhig wirken. In diesem Fall hat er aber das Wort Löwenzahn wahrgenommen. Tja, und dann war die Anzeige schon wieder weg. Der Barkeeper konnte uns die Frage nach dem Löwenzahn-Gin auch nicht direkt beantworten, wir mussten also die umfangreiche Gin-Karte komplett durchgehen. Es handelte sich um einen Gin aus dem Sauerland (den ich gerade auf der Website nicht finde), der unter anderem mit den Botanicals – wie ich gelernt habe – Brennessel und Löwenzahnwurzel hergestellt wurde. Passt ja zu meinem Risotto. Nur dass es sich hier um die Wurzel handelt, aus der man bekanntlich eine Art Kaffee herstellen kann.
So kam es, dass ich aus lauter Neugier zum ersten Mal im Leben einen Gin richtig probiert habe. Mal von dem leicht warmen Gin Tonic in Wacken abgesehen. Um ganz korrekt zu sein: Auf dem Bild ist der Bombay Sapphire East zu sehen. Wir beide waren uns einig, dass Tonic Water die Aromen des Gin ganz schön überdeckt. Um die Löwenzahnwurzel oder die anderen 5 bis 20 Botanicals zu schmecken muss man den Gin wohl unverdünnt trinken, wie bei einem richtigen Tasting. War schon recht lecker, Welten vom lauwarmen Wacken-Gin entfernt. Erfrischend waren beide Sorten auch, aber demnächst werde ich es dennoch eher mit Löwenzahn-Bier probieren. Vielleicht ein Löwenzahn-Wit? Und der Mann ist ja immer noch scharf darauf, mal ein Gotlandsdricka zu brauen, wie es sich gehört mit – Wacholder!
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