Vor dem Wacken Open Air wollten wir Anfang August ein wenig sommerliche Sonne am Strand tanken. Sankt Peter Ording bot sich da prima an. Nicht weit weg vom eigentlichen Kurzurlaubs-Ziel, mit Strand satt. [Werbung – unbezahlt]
Die Anfahrt über die Fähre stimmte uns, genauer Olaf und mich, schon auf das Festival ein. Die ersten fuhren direkt dorthin, die Fähre war geflaggt. Sehr geil. Aber vorher suchten wir noch ein wenig Ruhe vor dem Sturm.
In Sankt Peter Ording hatten wir eine Ferienwohnung in einem bescheidenen Apartmenthaus zwischen Dorf und Bad gebucht. Für die zwei Nächte war das absolut ausreichend. Und schon am ersten Abend saßen wir auf der Terrasse eines Hotels mit Wacken-Strandkorb und Sonnenuntergangs-Blick. Herrlich.
Strand ohne Ende
Der Strand ist das absolute Highlight des Ortes. Die schöne Welt. Um dorthin zu kommen müssen erst die Salzwiesen durchquert werden. Die würde ich mir gerne noch einmal botanisch erklären lassen. Auf der Suche nach dem Queller, der bekanntlich essbar ist. Das passte für uns zeitlich nicht.
Wahrzeichen neben den Stelzenhäusern sind sicher die blau-weißen Strandkörbe. Aber Achtung: Nicht die Grenze überschreiten, Ordnung muss sein!
An manchen Stellen gibt es nahezu unendlich Platz am Strand. Und an anderen ist es bunt und trubelig. Strandmuschel- und Familienalarm.
Dieser Weg führt zu dem belebten Strandabschnitt mit Surfschule und Strandkiosk. Die Strandsegler dürften auch nicht weit sein. Mein persönlicher Traum ist zwar noch einmal ein Strandausritt im Galopp, Richtung untergehender Sonne. Aber dafür müsste ich erst einmal richtig Reiten lernen. Eine Tour mit einem Strandsegler macht sicher auch Gaudi, und ist realistischer. Wer weiß, vielleicht beim nächsten Mal?
Die Ghana-Bar ist eigentlich keine richtige Bar, eher ein Kiosk mit Pommes- und Bierflaschenverkauf, zum Entspannen gibt es ein paar Klappliegen. Direkt dahinter befindet sich die Strandbar 54° Nord. Wir mochten diesen Platz, hier konnte man prima Leute beobachten, und es war weniger schick und laut als in den Stelzenhaus-Restaurants. So eine richtige nette entspannte Strandbar haben wir nicht gefunden. Wer eine kennt, schreibe die bitte unbedingt in die Kommentare.
Es folgen ein paar Impressionen. Stellt euch dazu einfach das Rauschen des Meeres und das Kreischen der Möwen vor.
Bad und Dorf und Böhl und Ording
Um ehrlich zu sein, im Ort es ist es, na ja, nicht so ganz unsere Welt. An der Strandbude in Bad gibt es Essen auf die Schnelle. Was man überall vergeblich sucht, das ist eine richtige Kneipe mit Theke. Wir sind ja so Theken-Sitzer, und dachten dann, im Wirtshaus Dorf 8 in Dorf müsste es wohl eine geben. Da hatten wir uns getäuscht. Mit dem vegetarischen Essen war es dort auch nicht so, sagen wir, flexibel. Die Touristen sind dort wohl nur zum Essen gehen, und fallen früh ins Bett. Einzig die Schnorpicon Bar (die es scheinbar nciht mehr gibt, 28.09.2019) in Bad haben wir ausfindig gemacht. Erst freuten wir uns darauf, aber das Diskokugel-Licht und andere Umstände ließen uns weiterziehen.
Wenn man vom Strand in Bad auf den Ort zukommt, dann sind die zwei Welten besonders gut erkennbar. Die schöne fängt bei den Salzwiesen und Dünen an. Die andere ist nicht schlimm, aber es dürften halt mehr Kneipen, weniger Autos und weniger Bausünden sein.
Die meiste Zeit haben wir abends in Bad und tagsüber am Strand von Ording verbracht. In Dorf waren wir einmal, und in Böhl gar nicht. Da in Bad aber abends noch am meisten los ist, würde es uns bei einem nächsten Kurzurlaub auch wieder dort hinziehen. Dann würden wir Fahrräder mitnehmen oder gleich für die gesamte Zeit leihen, und sicher noch viele schöne Ecken entdecken.
Übrigens gibt es überraschend viel Wald, mit Nordic Walking-Strecken und so. Wirklich angenehm zwischen den tatsächlich recht viel befahrenen Straßen. Überraschend war für uns auch der Deich aus Asphalt. Die Iren würden sich hier wohlfühlen. Das Schwarz des Deiches stimmte schon mal auf Wacken ein.
Ausflug nach Westerhever
Und dann kam ein weiteres Highlight: Ein Ausflug zum Westerhever Leuchtturm.
Es empfiehlt sich in Sankt Peter Ording unbedingt, ein Fahrrad auszuleihen. Das geht fast an jeder Ecke und ist günstig. Wir radelten damit mal vor dem Deich, mal auf ihm, mal dahinter. Immer in Schaf-Nähe. Wirklich eine schöne Strecke nach Westerhever, die zurück allerdings identisch ist, wenn man nicht große Umwege fahren möchte. Egal, von Deichen und Schafen kann ich gar nicht genug kriegen.
Dort, wo es zum Leuchtturm den Deich hochgeht, steht eine nette Bude. Mit allerlei Krimskrams, Kaffee und Kuchen.
Zum Leuchtturm geht es durch die riesigen Salzwiesen. Wirklich toll, auch wenn die Sonne sich bei unserem Besuch nicht immer zeigte.
Der Leuchtturm ist wohl auch ein beliebtes Ausflugsziel von Wacken-Fans. Die kamen in ungeahnter Zahl.
Auch hier können geführte Touren unternommen werden, oder man geht weiter zum Strand. In Anbetracht der Wetterlage und der Zeit zog es uns aber bald wieder zurück. Und kurz vor der Ankunft am Strand von Ording kam sie, die Sonne, und verwöhnte uns noch einmal richtig. Wir stellten unsere Drahtesel zu Drahtesel-Massen – es gibt bis hierhin sogar einen Steg für Radfahrer.
Und zum Abschied gab es noch den obligatorischen Sonnenuntergang. Wacken, wir kommen!
Peter Ording
Hammerfotos, SchädelMädel!
besonders gut gefallen mir die Abendaufnahmen am Strand – weiter so 🙂
schaedelmaedel
Danke schön, Herr Peter Ording. 🙂