2013 habe ich ein wenig geübt, 2014 ein bisschen mehr. Das war mein erstes komplettes Gartenjahr. Nun geht es in die nächste Runde. Wie viele Pflanzen den milden Winter wohl überstanden haben?
Auch, wenn ich versucht habe mit einigen wintergrünen Pflanzen den Garten auch in der kalten Jahreszeit ansehnlich zu gestalten: Er sieht doch recht trist aus. In dieser Zeit ist der verhasste Efeu fast ein Segen. Der im letzten Jahr gepflanzte Knoblauch bietet ein wenig grün, wunderbar junger Feldsalat kann geerntet werden und ein paar vergrabene Knollen schaffen es, sich zu entwickeln und den Bienen die ersten nektarreichen Blüten anzubieten. Da das meiner Seele aber noch nicht reicht heißt es an den ersten warmen Tagen: Ab ins Gartencenter und bunte, wenn auch wenig nützliche, Blumen zu kaufen.
Die Freude ist umso größer wenn die ersten Nutzpflanzen wunderbar blühen, nachfolgend Aufnahmen aus dem April. Der Andenknofi bildet tolle essbare Blüten und Blätter. Die Blüten der Schlüsselblume können zu Tee aufgegossen werden, ich finde sie draußen aber viel schöner. Der sibirische Portulak nimmt nicht ernst dass er eine Apfelbaum-Unterpflanzung ist und breitet sich überall aus. Und das Leberkraut soll gegen Sommersprossen helfen, die ich gar nicht habe. Früher dachte man das sei gut für die Leber, was wieder zur Hausbrauerei passen würde. Der Grund für den Kauf war aber ein anderer: Es gibt nur wenige Pflanzen die den totalen Schatten vertragen.
Im Mai blühen bei mir unter anderem verschiedene Kresse-Arten. Die sind an einer feuchten Stelle gepflanzt, die auch ein Tongefäß beherbergt: Zum einen um das Wasser nach und nach an den Boden abzugeben so dass auch Brunnenkresse wächst, zum anderen um den Vögeln als Trinkstelle und unserem „Froschen“ als Badeplatz zu dienen. Dass er das mal gemacht hätte, das habe ich allerdings noch nicht gesehen. Dazwischen blüht der leckere Bärlauch. Holzbeet nennen wir dieses niedrige Hochbeet, weil dort die mit Austern- und Shiitake-Pilz-Mycel geimpften Holzstämme vor sich hinstehen. Von (essbaren) Pilzen bis heute keine Spur.
Star des Gartens ist für mich aber die Zwerg-Taglilie, deren schöne gelben Blüten man auch essen kann. Die sind sogar lecker, ich finde die Ernte aber etwas zu schade, wenn das doch draußen gerade so hübsch aussieht.
Wenn die Zwerg-Taglilie die Blüten öffnet und sich die dekadenten französischen Gourmet-Kartoffeln prächtig entwickeln, ist die Freude groß. Aber erstmals habe ich auch mit dem Leid zu tun: Der schöne Elstar kämpft mit Mehltau, und die Raupen bzw. Stachelbeerblattwespenlarven haben es innerhalb eines Tages geschafft, die Stachelbeere fast kahl zu fressen. An einem Feiertag bleibt nur eins: Hunderte von Raupen suchen, abzupfen und bestialisch töten. Zwischendurch die Aggressionen am Boxsack loswerden. Am nächsten Tag folgte notgedrungen die (angeblich bienenfreundliche) Chemie-Keule. Nicht mit mir!!!
Schreibe einen Kommentar