In meinem Hildgard-Kurs hat Kalle erzählt, dass man Beinwell-Blätter prima wie Spinat zubereiten kann. Meine Neugier war geweckt: Wo finde ich Beinwell, und wie schmeckt der? Ich war überrascht, wie viel es davon gibt und wie oft ich schon an diesem essbaren Kraut vorbeigegangen bin.
Blätter voller Proteine, Wurzeln als Wundheilmittel
Beinwell gibt es in vielen verschiedenen Arten, bei uns ging es um den Echten Beinwell. Blütezeit ist Mai-Juli, zu finden ist der Beinwell in Massen unter anderem direkt an den Neustadtswallanlagen Buntentorsteinweg/Leibnizplatz. Wenn man die hinteren oberen Blätter verteilt auf mehrere Pflanzen pflückt, dann wurden die bestimmt nicht von Hunden aufgesucht und die Lücken fallen gar nicht auf.
In der Pflanzenheilkunde wird der getrocknete Wurzelstock verwendet, unter anderem als Wundheilmittel und gegen Entzündugen. Auch gegen Sehnenscheidenentzündungen, was für Büromenschen von besonderer Bedeutung sein mag. Mir geht es aber hier um die Verwendung in der Küche.
Der hohe Proteinanteil der Beinwell-Blätter ist biologisch sehr hochwertig und mit tierischem Eiweiß vergleichbar. Als Vegetarierin ist dies für mich besonders relevant. Nur zu viel sollte man davon nicht essen, da die Alkaloide krebserregend sein können.
Die haarigen großen Blätter sollten nach dem Tipp von Kalle blanchiert und dann um Feta gerollt werden. Ich habe eine Frischkäse-Feta-Senf-Creme angerührt, auf die blanchierten Blätter geschmiert und diese dann gerollt. Danach ging es kurz in den Ofen, um das Ganze zu erhitzen. Dazu sollte es meine ersten selbstgemachten Gnocchi geben.
Selbstgemachte Thymian-Gnocchi
Das Rezept der Gnocchi habe ich bei Chefkoch gefunden. Das geht wirklich einfach, ich habe die Gnocchi mit Zitronenthymian und anderen Thymian-Sorten aus dem Garten sowie Chili verfeinert. Bei der Form habe ich mir nicht viel Mühe gegeben, das könnte optimiert werden, der Hunger war aber zu groß. Die Gnocchi nach dem Kochen in Olivenöl anbraten, Beinwell-Rollen dazu, etwas Parmesan und dünnere Käsecreme zum Dippen – lecker.
Fazit: Die Gnocchi sind sehr fest und mächtig. Ich hatte für jeden eine Portion gemacht, also die Hälfte des Rezepts, ein Viertel davon hätte aber gereicht. Dafür etwas mehr Gemüse und Salat. Beinwell war uns beiden etwas zu „haarig“. Wir bleiben da doch lieber beim Spinat, es sei denn die Zeiten sind mal schlecht und wir müssen uns kostenloses gesundes Essen beschaffen. Wenn jemand weiß wie man das haarige Gefühl auf der Zunge wegbekommt, schreibt mir doch bitte.
Michaela
Hallo danke für den Tipp gegen Entzündungen. Ich suche etwas gegen Entzündungen bei Pferden und bin da auf Vetvital Viequo Orthohyl gestoßen. Weißt du ob man solche Zusätze wie MSM und Co nehmen sollte, weil man genau weiß was drin ist. Oder sollte man auf die auf die Pflanzenkunde vertrauen. Ich habe da etwas bammel, dass ich die falschen Pflanzen erwische.
schaedelmaedel
Liebe Michaela, da bin ich leider gar nicht genug im Thema. Das ist eine Frage für den Tier-Heilpraktiker. Viele Grüße, Ingrid