Im Juni gab es gleich zwei Brautermine: Das Travellers Wheat wurde ein tolles Bier, das bei geselligen Abenden vor allem von den Männern bevorzugt wurde. Mein Wunsch-Bier, das Saint Lime, war eher Favorit der Mädels. Da trafen sich auch erstmals die Hausbrauerei und der Küchengarten.
Das Travellers Wheat – Weizen für Globetrotter
Es war ein Geschenk. Globetrotter Udo bekam es von meinen Eltern, einmal eigenes Bier brauen.
Die Tage des alten Einkochtopfes, der toll aber etwas zu klein war, und des umgebauten Kühlboxen-Läuterbottichs sind gezählt. Investitionen wurden getätigt und das Equipment auf Edelstahl umgestellt. Das sieht natürlich auch schicker aus, ist aber vor allem hygienischer.
So ein Brautag dauert lange, das musste auch Udo feststellen. 8-9 Stunden kann man rechnen, in denen man praktisch ständig zu tun hat. Olaf hat vorher schon die Küche gereinigt und fast ausgeräumt, später kommt eine erneute Reinigung dazu. Hefe muss an den Folgetagen beim Gären abgeschöpft, später die Flaschen im Ofen sterilisiert und befüllt werden. Die Flaschen werden einige Tage entlüftet, je nach Plopp-Sound, damit sie nicht explodieren. Wenn man das alles rechnet, dann ist eine Flasche praktisch unbezahlbar. Aber hier geht es ja um Hobby und Genuss. Letzterer wurde bei diesem Bier so klasse, weil Udo phantastisch gerührt hat.
Daten und Fakten
Brautag 11. Juni 2015
- Malz: Weizenmalz hell, Halcyon Pale Ale, Cara-Hell
- Hopfen: Galena (Pellets), Saazer (Pellets)
- Hefe: Mangrove Jack’s M20 Bavarian Wheat (obergärige Trockenhefe)
- Sonstiges: Gerstenflocken
- Ergebnis: fruchtig, ausgewogene Süße, angenehm vollmundig, Grapefruit-Note leicht wahrnehmbar, anfänglich leichtes Prickeln, das sich nach 4 Wochen aber erhöhte
- Stammwürze: 13,2
- Alkoholgehalt: 4,9%
Das Saint Lime – sommerliches Terrassenbier
Olaf hat mir mit diesem Bier einen Wunsch erfüllt: Ich wollte gern ein leichtes Bier unter 4% mit viel Schaum und Zitrus-Note haben. Etwas Prickelndes und Erfrischendes für den Sommer. Und, es ist ein Wahnsinn: Er hat es hinbekommen.
Wir dachten dass es passt, eine unserer Lieblingspflanzen, die Limetten-Agastache (Agastache Mexicana), in einem Bier zu verarbeiten. Die Blüten, aber auch die Blätter, haben eine herbe Zitrusnote, sie passen sonst gut an Salat. Olaf hat 8 Blüten und 4 Blätter der Agastache in ein Baumwollsäckchen gegeben und dies in den Gärbottich gehängt. Den Geschmack hat man auch bei solch einer geringen Menge herausgeschmeckt – Flavour aus dem Garten. Natürlich waren auch die anderen Zutaten darauf abgestimmt.
Da das Bier so leicht und herb-fruchtig war, kam es wohl besonders bei den Damen so gut an. Udo nannte es „Terrassenbier“, und hat damit den richtigen Begriff gefunden. Draußen muss es heiß, und das Bier eiskalt sein. Er hat es zwar nicht mit gebraut, aber probieren durfte er natürlich trotzdem.
Daten und Fakten
Brautag 28. Juni 2015
- Malz: Halcyon Pale Ale, Wiener Malz, Carapils
- Hopfen: Amarillo (Pellets), Saazer (Pellets)
- Hefe: Safale US-05 (obergärige Trockenhefe)
- Sonstiges: Gerstenflocken, Agastache Mexicana (8 Blüten und 4 Blätter aus dem Küchengarten)
- Ergebnis: sommerlich, frisch, leicht, schöner feiner Schaum, angenehme Bitterkeit die nachhallt, gut wahrnehmbares herbes Agastache-Aroma
- Stammwürze: 9,7
- Alkoholgehalt: 3,9%
Der Vergleich
Die beiden Biere wurden zeitgleich und in identischer Form eingeschenkt, spannend ist der Unterschied bei Farbe und Schaum.
Die Biere waren zu dem Zeitpunkt unterschiedlich alt. Das Travellers war, gemessen ab Ende der Nachgärung in der Wärme, 5,5 Wochen alt, das Lime 3 Wochen. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Biere nach etwa 6 Wochen am besten schmecken. Einmal haben wir eins nach 10 Wochen probiert, da hatte es den geschmacklichen Höhepunkt deutlich überschritten. Das bedeutet: Erst wochenlang warten, um es dann in relativ kurzer Zeit auszutrinken.
Neu: Der 4er-Träger
Anlässlich des Geburtstags eines anderen befreundeten Globetrotters hat Olaf diesen coolen 4er-Träger gebaut. Nicht käuflich zu erwerben!
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