Die Frage ist nicht nur, welche Speisen zum Bier passen, sondern auch welches Bier in Speisen passt. Es gibt viele Rezepte mit Bier. Unter anderem in einem ganz tollen Buch von Stephen Beaumont: BIER – KOCHEN KOMBINIEREN GENIESSEN. Zwei Rezepte habe ich ausprobiert.
Das Buch ist wirklich klasse. Es ist kein reines Rezeptbuch, sondern beschreibt auch das Wesen des Bieres, Bierstile und einiges mehr. Die ausgewählten Rezepte hat der Autor bei Bier-Köchen rund um den Globus gesammelt. Die genauen Rezepte findet ihr – aus rechtlichen Gründen – im Buch. Oder ihr schreibt mir ganz einfach, dann schicke ich sie euch.
Bei Brolters (den Laden gibt es leider nicht mehr, 01.09.2019) habe ich ein „Bottom-Fermented Imperial Stout“ mit 8 % Alkohol gefunden, eines der teureren Biere, mit knapp unter 6 Euro die Flasche. Wurde ja auch ein Jahr gelagert. Das Prussian Imperial Stout von Freigeist Bierkultur enthält getrocknete Pflaumen und Rosinen. Es schmeckt ausgesprochen intensiv. Sehr lecker, aber ich kann nicht viel davon trinken. Beim Wein gibt es den Portwein, beim Bier dieses Stout. Das ist ein Getränk, das man in kleinen Mengen genießt, nicht zu kalt, zum passenden Essen.
Ich dachte, das würde auch in den ausgewählten Speisen prima passen, und gönnte mir eine der schicken Flaschen. Ob ich Recht haben würde?
Bier-Senf
Senf ist immer gut. Für das Salat-Dressing, zu Bratlingen oder auf einer Frischkäse-Stulle. Das Rezept sieht helle und dunkle Senfkörner gemischt vor, dazu dunkles Bier (Porter, Stout oder Dubbel), Malzessig, Gerstenmalzextrakt (liebe Nachbarin, besten Dank für deinen Einsatz 🙂 ) und Salz.
Natürlich habe ich das nicht genau nach Rezept gemacht. Ich hatte nur helle Senfkörner da, die verarbeitet werden wollten. Statt Malzessig nahm ich guten Balsamico, und dem Ganzen habe ich noch etwas Rohrzucker beigefügt.
Ein Teil der Zutaten muss über Nacht ziehen. Die Schichten, die sich zu Anfang ergeben, lösen sich dann auf, alles verbindet sich. Spätestens, wenn man das Gemisch mit den restlichen Zutaten im Wasserbad reduzieren lässt.
Dass das gewählte Stout einen ausgesprochen intensiven Geschmack hat stört hier nicht. Der Senf ist scharf, süßlich, aromatisch. Nur hält er sich nicht allzu lange, wohl da recht wenig Essig vorgesehen ist. Also, schnell auffuttern!
Mein Fazit ist: Top.
Das Original aus der Saint Tavern in Toronto, in der Jesse Vallins gewirkt hat, könnt ihr leider nicht mehr kosten, da diese geschlossen ist.
Kürbis-Stout-Grits
Hm, lecker, Kürbiszeit. Das Rezept hat mich sofort begeistert. Kürbis soll mit Milk Stout, Grits (oder Polentagrieß), Salz, Pfeffer und Crème Double zu diesem schönen Püree verarbeitet werden.
Milk Stout, da denke ich an die Galway Bay Brewery in Irland. Deren Stout war meine Entdeckung des Urlaubs. Mal sehen, Anfang nächsten Jahres möchte ich wohl mal mein eigenes brauen. Aber auf die Schnelle gab es keins in Bremen. Mit dem Milk Stout wäre das Gericht ein ganz anderes gewesen. Ich habe fast nur Imperial Stout geschmeckt. Dass ich normalen Schmand statt Crème Double verwendet habe ist hier bestimmt nicht ausschlaggebend gewesen. Dazu gab es frittierten Kohlrabi.
Fazit: Wie das Gericht eigentlich schmeckt, das weiß ich nicht. In meiner Variante war es ein Flop.
Dafür kann David McMillan natürlich nichts. Solltet ihr mal in Dallas sein, dann schaut doch mal im Meddlesome Moth, ob ihr das Original dort bestellen könnt. Und schreibt mir wie es war.
Unser Knuff hätte übrigens gut zu dem Essen gepasst. Ein relativ kräftiges Bier, aber kein dunkles, mit einer schönen Frische und Hopfennote.
Kennt ihr gute Rezepte mit Bier? Was habt ihr schon ausprobiert?
Martin Braun
Tolle Tipps was man alles mit Bier anstellen kann und werde ich sofort ausprobieren. Was ich auch öfters mache ist Brot mit Bier backen. Schmeckt echt gut und kann ich nur empfehlen.
schaedelmaedel
Hallo Martin, Brot möchte ich bald auch wieder mit Bier backen, und Treber. Gut, dass du mich durch deinen Kommentar daran erinnert hast. 🙂 Viele Grüße, Ingrid