Kinder, wie die Zeit vergeht … Jetzt ist es schon wieder einige Zeit her, dass ich in Hamburg war. Viel zu lange. Ein paar „bierige“ Impressionen aus diesem und dem letzten Frühjahr fasse ich hier nun einfach zusammen.
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ÜberQuell – Brauwerkstatt am Fischmarkt
Es ist gar nicht so lange her, dass ÜberQuell seine Brauwerkstatt in der Nähe des Fischmarktes auf St. Pauli eröffnet hat. Es gibt in den Riverkasematten drei Bereiche: BrewPub, Restaurant mit – so habe ich gehört – unglaublich guter Pizza und Terrasse für Urban Gardening-Flächen und Events. Und zum Chillen. Ich kenne nur den BrewPub, der mir gut gefällt. Das Stout allerdings hatte damals ganz schön viele Umdrehungen, puh. „Imperial“ stand nicht am Hahn, das überraschte mich ein wenig. Mein Tipp: Besser vorher fragen. Ganz dicht bei findet ihr übrigens StrandPauli. Eine echt tolle Location, aber nichts für Craftbier-Fans: Heineken und Astra muss man halt mögen. Wäre doch prima, wenn ein paar Fässer ÜberQuell von fast gegenüber dort ausgeschenkt werden würden.
Ratsherrn-Brauerei oder #halskrauseisback
Bei der Ratsherrn-Brauerei habe ich im Frühjahr eine Brauereiführung 60 mitgemacht. Ganz brav selbst bezahlt.
Ratsherrn hat in den Schanzenhöfen eine Brauerei, das Braugasthaus Altes Mädchen mit schönem Biergarten und einen Craft Beer Store. Und es gibt immer mal wieder Events.
Die Führung startet im Store. Bei mir war es ein Sonntag, so dass ich nichts kaufen konnte; den Rabatt hätte ich in der Folgewoche einlösen können, aber da war ich ja nicht mehr da. An Sonntagen befindet sich der Treffpunkt am Eingang des Stores im Biergarten. Mit Blick in die Brauerei. Danach geht es erst einmal – wie weiter? Ich bekomme es nicht mehr auf die Kette. Aber es beginnt irgendwie mit dem ersten Trunk im Tasting-Raum inklusive Vortrag zu Wissenswertem rund um Bier und die Brauerei, und im Store. In welcher Reihenfolge auch immer.
Apropos Wissenswertes und Brauerei: Ratsherrn ist eine ganz alte Marke, die früher nichts mit Craftbier zu tun hatte. Von früher ist noch das Emblem mit der Halskrause bekannt. Diese alte Marke wurde neu aufgenommen, zuerst aber ohne die bekannte Halskrause. Erst seit Kurzem wird damit wieder geworben, was den Hashtag #halskrauseisback erklärt.
Weiter ging es dann in der Produktion. Zuerst mit dem für mich spannendsten Bereich: die Entwicklung. Die Experimentierküche. Auf einer kleinen Anlage wird dort herum probiert und optimiert, bis ein neues Bier es schafft, im großen Stil nebenan gebraut zu werden. Das sieht nach jeder Menge Spaß und Kreativität aus.
Eine Tür weiter gingen wir durch den Gär- und Lagerkeller. Nur kurz schauen war da erlaubt, nicht durch den Raum tingeln. Ich mag ja immer dieses Bild aus Edelstahl, mit den ganzen Rohren und so.
Im gläsernen Sudhaus wird dann mehr erzählt. Zum Brauprozess und den Rohstoffen, Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Hinter unserem Brauereiführer verbarg sich eine große Neuigkeit: Nessie. Und ich habe sie fotografisch nicht richtig gewürdigt, Mist. Ein ganz neues Läutersystem, auf das andere Brauereien neidisch sind. Ziel sind kürzere Prozesszeiten und eine höhere Rohstoffausbeute durch kontinuierliche Separation und Extraktion der Maische. Das war an dem Tag so neu, dass wir uns praktisch auf einer Baustelle befanden.
Am Ende ging es zurück in den Tastingraum, um weitere Bierstile zu probieren. Mir hat diese Aufteilung sehr gut gefallen. Vor allem, da man so die Tasche nicht die ganze Zeit dabei haben musste. Für eine frühe Führung ist es aber mit dem Biergenuss ganz schön – früh. Wer danach gerne direkt ins Alte Mädchen wechseln möchte um dort zu essen und zu verkosten, sollte sich eher einen etwas späteren Tourstart aussuchen.
Abends ist die Stimmung im Biergarten und im Braugasthaus besonders schön. Das sind Fotos von einem anderen Besuch, denn nach der Führung hatte ich Hamburg erst einmal weiter erkundet.
Von der Elphi zum Silbersack
Zu einem Hamburg-Besuch gehört inzwischen ein Besuch der Aussichtsplattform der Elbphilmarmonie, der sogar kostenlos ist. Wer mag, kann dort auch bei Störtebeker einkehren. An dem Tag war es aber für mich nicht passend, das wird noch einmal nachgeholt.
Auch ein Besuch auf dem Museumsschiff Rickmer Rickmers lohnt sich, finde ich. Da kann man aus einer anderen Perspektive die Elphi und den Trubel auf der Elbe betrachten.
Zu Fuß kann man wunderbar die Bereiche alte Speicherstadt, Landungsbrücken, Reeperbahn mit der Großen Freiheit und Schanzenviertel verbinden.
Auch einen Besuch im Silbersack kann ich empfehlen. Selbst, wenn dort natürlich allgemein viele andere Touristen einkehren. Fotografieren ist innen nicht erlaubt, aber heimlich musste ich doch das Hausbier Fofftein aufnehmen, das mich hier positiv überraschte: Schluss mit Plörre! Gebraut wird es von der Kehrwieder Kreativbrauerei in Hamburg.
Mit diesem Tipp endet diese kleine Hamburg-Tour auch schon. Welche bierigen Highlights in Hamburg könnt ihr mir noch empfehlen, für meinen nächsten Ausflug in die Nachbarstadt?
Ach so: Da ist natürlich noch die Landgang Brauerei. Aber über die habe ich ja schon mal geschrieben, als sie noch Hopper Bräu hieß. Auf der Karte habe ich diese aber mit eingezeichnet, für die Vollständigkeit. Die ist nämlich ein absoluter Tipp von mir.
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