Es ist Frühling, Löwenzahn blüht überall. Dass er gesund ist, das ist den meisten inzwischen bekannt. Aber ist er auch lecker? Ich habe ein neues Experiment gewagt: Löwenzahn-Honig.
Seitdem ich weiß wie gut Löwenzahn ist, darf er im Garten auch wachsen. Als Unkraut betrachte ich ihn nicht mehr. Ich habe ja schon mal ein Löwenzahn-Brennessel-Risotto gemacht. Nun wollte ich etwas Süßes probieren. Bekannt ist Löwenzahn-Honig schon ewig. Es handelt sich natürlich nicht um Honig, sondern um einen honigähnlichen Ersatz. Bei mir lag die Konsistenz zwischen dickem Sirup und Gelee, ich hätte wohl ein kleines bisschen länger reduzieren sollen. Obwohl: Eigentlich macht sich das so perfekt auf dem Brot. Ich könnte also einfach behaupten, es so geplant zu haben. 🙂
Ihr findet diverse Rezepte und Videos dazu im Netz. Ich habe das etwas frei Schnauze gemacht.
Die nachfolgenden Mengen reichten für ein kleines Marmeladenglas, alles sind circa-Werte:
- 40 Gramm Löwenzahnblüten (die gesamte Blüte, ohne Stängel)
- 250 ml Wasser
- 1 Bio-Limette mit Schale (viele nehmen Zitrone und Orange, ich hatte einfach noch eine Limette im Haus; Kerne vorher entfernen)
- 200 Gramm Rohrzucker (geht auch mit normalem Haushaltszucker)
Blüten waschen, mit dem Wasser erhitzen und dann Limettenscheiben ohne Kerne dazu geben. Ca. 40 Minuten kochen und einige Stunden (am besten über Nacht oder sogar einen Tag) ziehen lassen. Die Masse gut auspressen und den Saft mit dem Zucker unter häufigem Rühren einkochen, etwa 60-90 Minuten, bis die Konsistenz stimmt. Am Ende schäumt das Ganze ein wenig, dann muss man noch einen Moment länger kochen lassen, aber aufpassen dass die Masse nicht zu fest wird. Der Geliertest geht wie folgt: Eine kleine Menge auf einen kalten Teller geben, einen Moment warten und den Teller schräg halten. Man sieht nun, wie sich die abgekühlte Masse verhält. In ein sauberes Schraubglas füllen, Deckel drauf, umdrehen und abkühlen lassen.
Der Geschmack ist echt gut. Ein wenig bitter, aber mit der Limette bekommt das eine tolle fruchtige und frische Note. Orange kann ich mir tatsächlich auch gut vorstellen. Aufgrund des Zuckers ist das natürlich nicht wirklich gesund, auch wenn gute Stoffe aus dem Löwenzahn in die Masse übergehen sollen. Aber es ist günstig, vegan, nachhaltig. Und so viele Blüten kann man gar nicht ernten, als dass man den Bienen noch ihre Weide wegnehmen würde; man lässt ihnen aber dafür ihren eigenen Honig. Wenn es dann noch so lecker ist – was will man mehr? Löwenzahn blüht ja viele Monate, man kann den Sirup immer frisch zubereiten und im Spätsommer einen Wintervorrat anlegen.
Weniger süß und gesünder soll das mit Ahornsirup und einem veganen Geliermittel gehen, aber das ist dann nicht mehr ganz so preiswert. Und der Sirup benötigt mehr Plastikverpackung, eventuell ist auch die Lieferung insgesamt weniger umweltfreundlich. Am nachhaltigsten wäre wohl heimischer Zucker aus der Papiertüte.
Habt ihr auch schon mal Löwenzahn-Honig, -Gelee oder -Sirup gemacht? Welche Erfahrungen habt ihr damit?
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