In Irland habe ich es kennen gelernt, genauer in Galway: Das super leckere Milk Stout „Buried at Sea“ von der Galway Bay Brewery. Das hat mich erstmals dazu bewogen, ein Bier nachzubrauen. Ob so etwas gelingen kann?
Na ja, ob es wie das Original schmeckt, das kann ich nicht sagen. Denn ich habe nur meine viele Monate alte Erinnerung, an eine Probeflasche komme ich einfach nicht ran. Dass es gelungen ist, das kann ich aber behaupten.
Und was hat nun der Werderschal damit zu tun? Nun ja, er passt grün-weiß so gut zu den Farben Irlands, und Werder hat direkt vor der Fotoaufnahme gegen Augsburg gewonnen. Ein klasse Spiel, ich war noch so euphorisch. Wenn Belfodil sich ein Bier für jedes seiner Tore abholen mag, dann kann er das gerne tun. So lange mein Vorrat reicht.
Milch im Bier!?
In ein Milk Stout kommt – Milch? Nein, nicht ganz. Nur der Milchzucker, die Laktose. Es besetzt eine Nische. Im Milk Stout gibt die Laktose eine süßliche Note, dazu passen wunderbar intensive Röstaromen. Das Mundgefühl ist besonders viskos. Einfach nur schwarz und lecker. Ich habe mit dem maximal möglichen Anteil an Röstgerste gearbeitet, also nicht mit Röstmalz. Das war neu für mich, und vielleicht auch ein wenig mutig, weil zu viel davon sehr stark durchkommt. Nach 4 Wochen Reifung kann ich aber sagen, dass die anfangs noch leicht zu dominanten Röstaromen verschwunden sind. Das Bier braucht – wie die meisten dunklen Biere – ein wenig, um harmonisch zu werden. Wieder einmal ist Geduld gefragt.
Zum Glück ist der Sud nicht zu süß geworden. Also, überhaupt nicht. Die meisten hätten 500 Gramm Milchzucker auf diese Menge genommen, ich nahm nur 300 Gramm. Und weiß nun nicht, wohin mit dem Rest. Na ja. Milchzucker vergärt übrigens nicht, denn sonst hätten wir ja einfach mehr Futter für die Hefe im Bier gehabt, und später entsprechend mehr Alkohol.
Mir fällt ein: Einen Tick Rauchmalz habe ich ja auch zusätzlich verwendet, entgegen der Vorlage. Das ist immer gut für das Kribbeln auf der Zunge.
Meistens ist Olaf ja der Haupt-Brauer im Hause, aber in diesem Fall habe ich mal wieder den Ton angegeben. Schließlich ging es um mein irisches Lieblingsbier, um meine Mission.
Die beiden Bilder kann man schlecht vergleichen, da gänzlich andere Bedingungen herrschten. aber man sieht: Weit auseinander sind sie nicht, rein optisch. Und meine Erinnerung sagt mir, dass sie auch geschmacklich recht ähnlich sind. Aber nicht identisch. Und das ist auch gut so.
Meins ist bald nicht mehr da, aber wenn ihr mal in Irland seid, dann wisst ihr was zu tun – äh, zu trinken – ist. Hier geht’s zur Liste der Pubs.
Galway Bay Brewery: Technical details
- Speciality Malts: Oats, Munich, Chocolate, Crystal, Roast Barley
- Hops (32 IBU): Magnum, Cascade
- ABV: 4.5%
- Est Calories: 135
Möckernbräu: Daten und Fakten
Brautag 04.02.2018
- Malz: Münchner, Hafermalz, Pale Chocolate, Cara Crystal, Röstgerste, Rauchmalz
- Hopfen: Challenger und Magnum (Pellets)
- Hefe: Safale K-97 (obergärige Trockenhefe)
- Sonstiges: Milchzucker
- Ergebnis: Das Stout hat Charakter. Aber nicht übertrieben, man kann es einfach wegschlürfen. Etwas weniger Milchzucker und etwas mehr Röstgerste als bei der „Vorlage“, schätze ich. Ich hatte Bammel, dass es zu süß wird. Und das ist es auch nicht. Eines meiner Möckernbräu-Lieblingsbiere, auch wenn Eigenlob bekanntlich stinkt.
- Stammwürze: 14,8 %
- Alkoholgehalt: 5,1 %
Nachtrag vom 23.12.22: Scheinbar gibt es das „Buried by the sea“ nciht mehr, schade …
Pin it – auf Pinterest:
Schreibe einen Kommentar