Das gesamte Team vom Möckernbräu (namentlich Olaf und ich) hat vor Kurzem einen „Betriebsauflug“ zur Baustelle der Union-Brauerei gemacht. Dort ist noch viel zu tun, aber genau das war so spannend für an Industriearchitektur interessierte Haussanierer. Wer kann schon den Werdegang einer ganz neuen Brauerei an geschichtsträchtigem Ort in Bremen live miterleben? [Werbung – unbezahlt]
Pläne, Pläne, Pläne – und eine leckere Verkostung
Das Projekt ist ehrgeizig: Wir gründen eine Brauerei, dachten sich Markus und Lüder. Und planten, lange und viel, hin und her. Am Rande haben wir mitbekommen welche Herausforderungen solch ein Projekt birgt. Aber nun ist es für jeden sichtbar, der Osterfeuerberg bekommt eine Attraktion: Die neue Union Brauerei Bremen.
Aber warum die neue? Na klar, weil es schon eine alte gab. Genau an dem Standort gründeten Bremer Gastwirte 1907 die Union-Brauerei. Erst 1968 wurde diese geschlossen, und danach standen die Gebäude teilweise leer oder wurden umgenutzt. Zur Geschichte der Brauerei kann noch ganz lebhaft das ehemalige Hausmädchen des Braumeister-Ehepaares, Edda, etwas erzählen. Jedenfalls sagt sie, dass das Union damals das beste Bier in Bremen gewesen sei. Große Fußstapfen, in die die neue Union tritt. Das versucht sie mit leckerem Craft-Bier. Aber welche Sorten sollen es sein, welcher Geschmack kommt an? Wir hatten das große Glück, bei einer ersten Verkostung dabei sein zu dürfen. Was da getestet wurde verrate ich natürlich nicht. Wohl im nächsten Frühjahr könnt ihr es selbst probieren, spätestens dann werde ich euch die Produkte bestimmt auch vorstellen. Doch für die Produkte scheint es mir heute noch etwas früh zu sein, denn bis dahin ist noch eine Menge zu tun, wie nicht nur die Außenaufnahmen des wunderbaren Gebäude-Ensembles zeigen. Übrigens: Dort wird es auch Wohnungen geben. Wie wär’s zum Beispiel mit einem Heim in der alten Remise?
Außen hui, innen … interessant
Ein wenig Phantasie und einen guten Orientierungssinn braucht man schon, um beim Rundgang durch die riesigen Gebäude vor dem geistigen Auge zu sehen, wie es dort mal aussehen kann und wo man überhaupt ist. Äh, wie war das noch, hier sitzen die Gäste? Nein, Flaschenabfüllung? Hm. Grübel. Toll ist, dass das Hauptgebäude (Sudhaus, Maschinen- und Kesselhaus und Kellerei) als Einzeldenkmal und das die Remise einschließende Ensemble seit 2014 unter Denkmalschutz stehen, und dass großer Wert auf die Erhaltung alter Bausubstanz gelegt wird. So werden unter anderem die schönen Fliesen bald wieder zum Blickfang.
Auch die Böden sind inzwischen schon wieder begehbar, nachdem dort Rohre verlegt wurden. Erst kaputt machen, um es dann wieder zu richten, das kann Olaf auch gut. Ich erinnere mich lebhaft an unsere Hardcore-Bauphase.
Unter dem Dach gibt es große Räume, die zur Vermietung stehen. Super schön – aber ich habe gerade nicht die passende Geschäftsidee.
Die gefundene Flasche
Ein Highlight war, dass kurz vor unserem Besuch eine wirklich gut erhaltene Original-Flasche gefunden wurde. Weit über 50 Jahre mag sie alt sein. Die wird sicher einen Ehrenplatz bekommen: U. B. Bremen. Ja, und der Bremer Schlüssel am Haus – das passt zu einer neuen Bremer Brauerei, die hier alles produzieren wird.
Der Kühl-Apparat wird vielleicht nicht mehr in die alten Räume ziehen. Ach so, Lüder, wir könnten die Schiene mit den Rollen oben gut für unsere Küche gebrauchen. Wir würden gerne eine Schiebetür hinter unseren Kühl-Apparat, den wir auch Kühlschrank nennen, platzieren. Ist da was zu machen?
Der Schriftzug über dem alten Tor ist kaum noch erkennbar: Union Brauerei AG steht dort, wenn ich es richtig erkenne. Leider passen nicht alle heutigen Fahrzeuge durch. Ob das zu retten ist? Ach, ich liebe diese vielen geschichtsträchtigen Details. Wenn ihr Zeugnisse der Brauerei-Geschichte habt, dann meldet euch doch bei Lüder und Markus. Es wäre doch wunderbar, wenn diese auch anderen Interessierten zugänglich gemacht würden. Wie die Flasche könnten diese vielleicht auch einen Ehrenplatz bekommen? Oder ihr erzählt einfach davon, welche Erinnerungen ihr mit der ehemaligen Union-Brauerei verbindet.
Möckernbräu wird größenwahnsinnig
Noch steht Union dran, sogar der historische Schriftzug. Aber, man darf ja mal träumen, unser Totenkopf macht sich dort doch auch gut!?
Schreibe einen Kommentar