Auf dem Weg vom Buntentor in die Innenstadt liegen sie, die Neustadtswallanlagen. Hier gibt es viel Platz für alle: Offen gestaltete Kinder-Spielplätze, Sportplätze für Jugendliche, Wiesen zum chillen, Bänke im Schatten zum Ausruhen.
Ein bisschen Geschichte – Neustadt und Wallanlagen
Die Bremer Neustadt befindet sich links der Weser, gegenüber der Altstadt auf der rechten Weserseite. Sie besteht aus acht Ortsteilen, einer davon ist das Buntentor. Es wurde nach dem ehemaligen bunten Stadttor benannt, das 1861 abgerissen wurde.
Schon im 9. Jahrhundert war das Gebiet der Neustadt ländlich dünn besiedelt. Eine erste Weserbrücke an der Stelle der heutigen Wilhelm-Kaisen-Brücke wurde 1244 erwähnt. 1614 beauftragte die Stadt den niederländischen Festungsbaumeister van Valckenburg mit dem Entwurf einer verbesserten Stadtbefestigung. 1805, als die Anlagen als militärtechnisch überholt galten, wurden sie entfestigt. Die Neustadtswallanlagen sind somit genau wie die markanten Altstadtswallanlagen aus der alten Bremer Stadtbefestigung hervorgegangen. Die Wallanlagen sind in Deutschland einzigartig.
Um 1760 begann Am Steinwege, dem heutigen Buntentorsteinweg, eine Bebauung für die Zigarrenmacher, Fuhrleute und Arbeiter. Aus dieser Zeit gibt es noch viele Zeugnisse. Erst 1863 wurden die Neustädter Bürger übrigens rechtlich den Altstadtbürgern gleichgestellt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gebiet zwischen Buntentorsteinweg und Woltmershausen mit weiteren Reihenhäusern bebaut; aus dieser Zeit, etwa 1910, stammt auch unser Haus.
Leibnizplatzpark in den Neustadtswallanlagen
Der Bereich des Parks am Buntentorsteinweg, Ecke Leibnizplatz, heißt auch Leibnizplatzpark. Sehr naheliegend, in jeder Hinsicht. In ihm befindet sich ein großer Spielplatz.
Besonders markant ist der Centaurenbrunnen von 1891 von August Sommer und Eduard Gildemeister. Dort kann man sich wunderbar abkühlen, oder Wasser für das Sandspielzeug holen. Wenn man denn Kinder hat. Oder gerne selbst mit Förmchen spielt.
Zentraler Bereich der Parkanlagen
Besonders groß ist der zentrale Bereich der Parkanlagen. Dieser beginnt bei der Schule am Leibnizplatz und geht bis zur Langemarckstraße. Oder andersrum.
Für die Kleinen gibt es einen großen Spielplatz und somit jede Menge Raum zum Spielen, Turnen, Toben. Dass Bremen die Stadt der Luft- und Raumfahrt ist zeigt sich auch hier. Daneben gibt es viele schattige Sitzplätze für Papa, Oma, Tante … Da der Spielplatz offen gestaltet ist muss man ein wenig aufpassen, dass sich Kinder und Radfahrer nicht ins Gehege kommen. Denn Radler nutzen die Wege gerne. Darunter viele Studenten der Hochschule Bremen, die sich ebenfalls hier befindet.
Im Südbad lässt es sich nicht nur bei schmuddeligem Wetter gut aushalten. Vor dem Hallenbad befindet sich ein großer Boule-Platz, im Bad eine Sauna sowie ein Restaurant mit Bio-Küche.
Besonders für die Jugendlichen gibt es Plätze für Fußball, Basketball und Beach-Volleyball. Zudem viel Platz auf den Wiesen für alles, wozu man eben Lust hat. Letztens war Hula Hoop wieder sehr gefragt; ich dachte, die Zeit wäre vorbei.
Einen weiteren Spielplatz gibt es auf dem offenen Schulhof. Dort befindet sich auch der Eingang zum Theater, das von der bremer shakespeare company bespielt wird.
Der kleine Rosengarten am Kunstwerk Sitzendes Paar von der Bildhauerin Alice Peters von 1983 ist schön, aber doch recht laut durch den Straßenlärm. Die Bienen störts glücklicherweise nicht.
Seit vielen Jahren findet im mittleren Teil der Neustadtswallanlagen auch das gemütliche Summersounds-Festival statt.
Im Norden vervollständigen der Justitiapark und der Bereich am Neustadtsbahnhof die Überbleibsel der Neustadtswallanlagen. Der Weg dorthin lohnt sich nach meinem Ermessen aber nicht.
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