Frühling, Sonne, Strand, Bremen - Tepache

Tepache – Ananas-Erfrischung scharf und spritzig

Veröffentlicht in: Möckernbräu | 0

Beim Zappen durch Youtube ist der Mann auf etwas gestoßen, was sich spannend anhörte: Tepache. Vergorene beziehungsweise fermentierte Ananas. Mal wieder hatten wir beide Lust, zu experimentieren. Natürlich wandelten wir alles etwas ab, sonst wäre es ja nicht Möckernbräu.

Süße Ananas und scharfe Gewürze

An sich ist Tepache ein fermentiertes Ananas-Getränk. Und zwar inklusive Schale. Manche nehmen auch nur letztere, das ist dann absolut nachhaltig. Es werden die Wildhefen auf der Schale benötigt. Heißt: Gute Bio-Ware verwenden und nicht waschen. Wir haben das alles etwas anders umgesetzt, Auslöser war dieser Film von Brad. Auf dem Markt kauften wir super gute Honig-Ananas, drei Stück. Eine aßen wir am Ende, und zwei verarbeiteten wir. Also, nicht wundern wenn das Bild nicht zu den Angaben unten passt. Es war aber keine Bio-Ware, und wer weiß, wer die alles schon angefasst hat? Und womit gespritzt wurde? Die Ananas wurde also zuerst sehr, sehr gut mit Natron gewaschen und nachgespült.

Ananas-Liebe
Ananas-Liebe

Als Hefe-Basis diente der Bodensatz vom Bier „Ginger Kiss“, das wir am Oster-Wochenende erstmals probieren können, zusammen mit dem „American Thyme“. Im Gegensatz zum Bier ist Tepache halt viel schneller fertig, die beiden Biere werden – wenn sie schmecken – gegen Spende auf den nächsten Craft Bier Tagen in der Union Brauerei am 13. und 14. Mai 2022 verkauft. Danach erst schreibe ich darüber wieder: wie gewohnt, wenn alles weg ist.

Wir wuschen und schnibbelten also ordentlich Ananas, und packten noch frischen Ingwer und frische Chili dazu. Um genau zu sein: Ingwer und Chili kochten wir in sechs Litern Wasser kurz auf, damit auch dort die Hefen nicht mehr arbeiten konnten, ließen alles auf eine hefefreundliche Temperatur abkühlen und gaben dies zur Ananas. Dann kam der Bodensatz dazu mit der Hefe, einem Rest vom Bier und dem darin enthaltenen Ingwer.

Tepache-Ansatz
Tepache-Ansatz

Eine Woche etwa gärte der Sud nun, bis wir ihn in Flaschen füllten. Vorab musste natürlich alles ordentlich gesiebt und ausgedrückt werden.

Tepache-Abfüllung
Tepache-Abfüllung – Vorbereitung

Das sah ganz schön matschig aus, roch aber gut. Beim Bier kommt Zucker für die Nachgärung in der Flasche dazu, das machten wir in diesem Fall auch. Und hier passierte der besondere Fehler, wenn man es so sehen will: Der zuerst knappe Liter Zuckerwasser wurde aus einer Stimmung heraus um zwei weitere Liter Wasser ergänzt. Insgesamt wurden es fast neun Liter. Gute Ausbeute, aber was macht das mit dem Geschmack?

In den Flaschen beließen wir das noch mal ein paar Tage zum Gären und Reifen.

Tepache – lecker, oder?

Eigentlich ist Tepache sehr lecker, aber von einer Zutat haben wir deutlich zu viel hinzugetan: Wasser. Uns schmeckt es dennoch recht gut, es ist leicht und erfrischend. Die Schärfe ist im Abgang deutlich spürbar. Aber wir hatten eigentlich vor, damit einen Biercocktail zu zaubern. Es ist immer besser, am Ende ein zu starkes Getränk mit Wasser zu verdünnen, als es schon mit zu viel Wasser herzustellen. Geschmacklich aufmotzen kann man es nun mit Ananassaft (Ananassirup hatte ich im Supermarkt nicht gefunden, der wäre ideal), oder etwas fruchtigem Sirup. Für einen Cocktail ist unser Tepache nicht geeignet.

Ich kann mir auch vorstellen, dass es in so einem Sodamax (haben wir nicht) noch spritziger wird. Wenn dann noch gefrorene Ananasstücke als Eiswürfel hinzukommen, und ein lustiges Papierschirmchen oben drauf, ist das ein schöner sommerlicher und alkoholarmer Genuss.

Ananas-Alarm
Ananas-Alarm

Fazit: Ich selbst würde das nur noch einmal machen, wenn ich zufällig zu viel Ananas hätte. So war das Experiment gar nicht so billig, es waren Premium-Zutaten. Dann mit deutlich weniger Wasser und etwas weniger Chili, damit es sich wirklich für einen Biercocktail – gerne auch mit alkoholfreiem Bier gemischt – eignet. So hat es auch Brad und seinem Team am besten geschmeckt … Ein wenig Milchzucker wäre auch nicht so schlecht gewesen, der ja nicht vergärt, dem Ganzen geschmacklich aber gut tut. Je nachdem, wie süß die Frucht ist.

Tepache - Sommerfeeling am Werdersee
Tepache – Sommerfeeling am Werdersee

Wenn ihr das mal probieren wollt, aber kein besonderes Equipment habt: Versucht es doch einfach mit etwas Trockenhefe zum Backen, wenn auch ihr die Ananas lieber waschen möchtet. Im Bügelverschluss-Glas kann das dann fermentieren, Tipps für Fermente gibt es viele im Web. Versuch macht klug!

Daten und Fakten

„Brautag“ 20.03.2022

  • Bodensatz vom Ginger Kiss
  • 2 Ananas inklusive Schale
  • Ingwer – etwa Größe einer Aprikose
  • 2 Chilis rot
  • 9 Liter Wasser
  • Alkoholgehalt: gefühlt maximal 2%

 

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Tepache - Ananas-Drink von Möckernbräu

 

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