NEIPA - Mango Mania

Ein fruchtiges Fest: Mango Mania als Bier & Cider

Veröffentlicht in: Möckernbräu | 0

So ein Corona-Silvester ist ja echt öde. Da nahm ich mir vor, lieber ein Bier zu brauen, das richtig gute Laune macht. Über Crowdfarming bestellte ich allerbeste Mango-Bioware, um mein teuerstes Bier aller Zeiten zu brauen: Ein schön fruchtiges NEIPA. Und auf den Hefesatz? Da kam noch einmal Apfelsaft. Aus den teuren Flug-Früchten wollte ich alles rausholen, was geht.

Crowdfarming – tropische Früchte mit dem besseren Gewissen

Das Prinzip ist klasse: Beim Crowdfarming bestellst du über das System direkt beim Bauern deine Kiste, oder du wirst gleich Baum-Pate. Was natürlich Marketing ist. Ich hatte mal einen Avocado-Baum namens SchädelMädel, an dem haargenau zwei Kisten Avcocados hingen, auf das Gramm passend, und der natürlich in Spanien ein Namensschild bekommen hat … Aber darum geht es nicht. Die Bauern stellen sich vor, meistens handelt es sich um Bio-Betriebe. Du lernst was getan wird, um beispielsweise Wasser zu sparen, wie groß der Betrieb ist und wo er liegt, was die Philosophie ist und mehr. Geerntet wird erst, wenn die Reife ideal ist, und verschickt wird in umweltfreundlichen Kartons. Auch nur zu speziellen Terminen, dann werden wohl die Bestellungen gesammelt in den Versand gegeben. Einmal hatte ich Avocados bestellt, mal Mangos, und dann mit einer Nachbarin zusammen eine gemischte Avocado-Zitronen-Box – alle aus Spanien. Immer waren die Früchte spitze, und das Gewissen deutlich besser als beim Kauf im Supermarkt. Im Idealfall tut man sich mit mehreren zusammen, da man nicht immer gleich eine Kiste haben möchte, und dann vielleicht umweltfreundlicher gleich mehrere Kisten zusammen kommen. Übrigens machen auch deutsche Landwirte mit. Da gibt es sogar Käse, Pilze, Algen und so weiter.

Mangos vom Feinsten
Mangos vom Feinsten

Im Dezember war die Mango-Ernte in Spanien aber vorbei. Ich las von der weltbesten Mango Edward: Faserfrei, köstlich, süß. Leider noch teurer als die Standard-Sorten, und in dieser Zeit aus Peru. Das ist eine Umweltsauerei, ich weiß, aber das Mango-NEIPA wollte ich nun unbedingt brauen. Also, es war wirklich eine besonders gute Mangosorte, aber die Mangos von Maria aus Spanien brauchen sich da gar nicht verstecken. Die gibt es wieder im September. Aus denen hatte ich übrigens das Mango-Chutney gekocht, das auf dem Bild oben zu sehen ist. Auf dem Brot, um genau zu sein.

Mango Mania – fruchtig, frisch und sooo lecker

Das war mal eine besondere Silvester-Party. Daheim, der Mann saß auf dem Sofa und machte lustige Bildchen, ich war nach langer Zeit wieder die Brau-Chefin. Zum Brauen selbst ist eigentlich nicht viel zu schreiben, denn das lief problemlos durch. Die Mango sollte erst später ihren Auftritt bekommen. Kurz vor Kochende kam aber ein wenig Milchzucker hinzu, um das Aroma noch einmal zu heben.

Silvester-Brautag
Silvester-Brautag

Da die Mangos schon vor dem heiligen Abend geliefert wurden habe ich diese gut gewaschen, das Fruchtfleisch püriert und eingefroren. Warum gewaschen? Na, weil alles steril sein muss, beim Einfrieren können ja unerwünschte Keime und so überleben. Hände, Messer, Gefäß – alles war tip-top sauber. Die Farbe sah übrigens wirklich so knallig aus, ein Traum.

Feinstes Mango-Püree für den Sud
Feinstes Mango-Püree für den Sud

Zwei Tage vor dem geschätzten Ende der Hauptgärung gab ich das aufgetaute Püree in den Sud. 1,4 kg Fruchtfleisch! Was die Gärung noch mal so richtig in Schwung brachte, die wollte gar nicht mehr aufhören. Ich hatte Angst, dass die Mango darin gammelt, aber das hat sie bis zum Schluss nicht getan. Nach gefühlt unendlicher Zeit haben wir dann aber einfach abgefüllt.

Ich muss mich – auch wenn es stinkt – selbst loben: Oft hört man ja von Brauereien, dass die sogenannten Hobbybrauer auch ganz gute Sachen machen. Aber meins war besser als die NEIPAs, die wir in der Folgezeit von diversen Brauereien probiert hatten. Es hatte nicht so einen intensiven Geruch beim Einschenken wie bei den Profi-Bieren, der verflog dort aber sowieso oft schnell, der Geschmack kam meist an den Geruch nicht heran. Bei mir waren Geruch und Geschmack dagegen ausgewogen, und die Frucht war am Ende besonders gut zu schmecken. Durch etwas Satz, der sich bildete, und natürlich die dann etwas höhere Temperatur. Trotz des Milchzuckers war es nicht zu süß, und trotz der Frucht mit dem darin enthaltenen vergärbaren Zucker war es nicht zu stark. Ein Bier, das einfach Spaß gemacht hat. Ja, hat, denn wie ihr euch denken könnt, ist dieses Bier nun auch schon Geschichte. Seit dem letzten Wochenende.

Dennoch werde ich das so mit der Frucht nicht noch einmal brauen. Für den großen Wareneinsatz ist die Ausbeute, was die Aromen angeht, relativ gering. Das Aroma war da, aber 1,4 kg Mango sind auch eine Ansage.

Daten und Fakten

Brautag 31.12.2021

  • Malz: Pilsner, Pale Ale, Weizen hell (alles Bio)
  • Hopfen: Diamant, Callista (Pellets)
  • Hefe: LalBrew Verdant IPA Ale
  • Sonstiges: 1.400 Gramm Mango, 150 Gramm Milchzucker
  • Ergebnis: siehe oben
  • Stammwürze: ca. 15 %
  • Alkoholgehalt: geschätzt ca. 6,5 %
Cider - Onto the Mango
Cider – Onto the Mango

Onto the Mango – Cider mal anders

Nach dem Abfüllen verblieb ein Rest mit Frucht, Hefe und Sud im Gärbehälter. Auf diesen Rest schütteten wir sechs Flaschen eines ganz normalen Supermarkt-Apfelsafts, naturtrüb und biologisch und aus der Region immerhin. Die Hoffnung war, dass die Hefe sich noch einmal berappelt, und das hat sie getan. Auch die Mango hat noch einmal ihre Aromen dezent abgegeben. Was für einen Alkoholgehalt das Getränk hat, können wir wirklich nciht schätzen.

Der Cider ist ein wenig säuerlich, aber nicht allzu sehr. Ich schmeiße mir gerne ein Stück gefrorene Mango hinein. Die gibt noch einmal etwas fruchtiges Aroma ab. Und wenn das Glas ausgetrunken ist, ist der Mangowürfel aufgetaut. Dann verschwindet er mit einem Rutsch in meinem Mund. Von dem Cider haben wir glücklicherweise noch einige Flaschen. Yummy!

 

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Mango Mania Bier und Cider

 

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