Vegane Vurst Salami-Style mit selbst fermentierter Rote Bete und selbst gekaufter Gurke

Vegane Vurst Salami-Style

Veröffentlicht in: Topf & Beet | 1

Nachdem in meinem privaten Umfeld ein ehemaliger Salamipizza-Fan überraschend Veganer wurde habe ich mir überlegt, doch noch einmal an das Projekt „vegane Wurst“ zu gehen. Auf dem Weg zur perfekten veganen Salamipizza, für die ich natürlich auch noch veganen Käse testen muss. Später mal.

Zwei Experimente im Bereich des Fleisch-Ersatzes habe ich schon mal beschrieben: Eine vegane Grillwurst und eine vegane Fleischwurst. Nun also Experiment Nummer drei: Irgendwas Richtung Salami, als Vorarbeit für eine Salamipizza. Ich schaute mir diverse Rezepte an und machte daraus ein eigenes, das eine gewisse Schärfe haben sollte.

Wichtig war mir dabei der Versuch mit umweltfreundlichem Mehrzweck-Papier, das Alufolie, Frischhaltefolie und Backpapier ersetzen soll und biologisch abbaubar ist. Entsprechend musste ich das Brät im Backofen zubereiten – oft wird so etwas im Wasserdampf gegart. Ob das eine gute Idee war?

Das vegane Brät in Form von Salami und Würstchen
Das vegane Brät in Form von Salami und Würstchen

Vegane Wurst für Brot und Pfanne

Die Zutaten (siehe unten) knetete ich erst einmal ordentlich durch. Ich versuchte, daraus eine homogene Masse ohne Löcher zu machen, das ging aber nicht so leicht. Der Tofu bröckelte ein wenig heraus, und die Seitanmasse hielt nicht überall zusammen. Aus einem Teil formte ich etwas, das eine Größe wie eine Salami haben sollte. Aus dem anderen Teil wurden vier Würstchen für die Bratpfanne.

Ich nahm das Allzweckpapier und ölte es ein. Auf der Packung stand, man sollte es wässern, auswringen und dann das Essen hineingeben, aber so riss das Papier nur. Da man es bei der Verwendung als Backpapier einölen sollte dachte ich, das sei auch hier eine gute Idee. Die veganen Würstchen ließ ich 35 Minuten bei 180° Umluft im Ofen, die größere Rolle noch 10 Minuten länger. Das war einfach Gefühlssache. Ein Grundrezept nannte für ähnliche Würstchen 25 Minuten bei dieser Gradzahl, mir kam das aber noch zu weich vor. Danach ließ ich alles abkühlen und prökelte das Papier vom Brät. Das klebte enorm, die Idee war wohl nicht so gut. Alufolie ist hier doch geeigneter, aber eben nicht gerade umweltfreundlich. Aber Alufolie hätte die Hitze auch mehr im Brät gehalten, und man kann darin besser Würstchen formen und die Enden verschließen. Na ja, nach dem Kampf gegen Papierreste kam alles in den Kühlschrank.

Die dickere Wurst „Salami-Style“ ließ sich nun gut schneiden, besonders gut schmeckte das zu saurer Gurke und selbst fermentierter Rote Bete. Den Rest brate ich morgen eventuell in Scheiben an, das könnte auch gut schmecken. Die dünneren würzigen Würstchen ließen sich eben prima anbraten, die fielen überhaupt nicht auseinander. Das könnte die Lösung für Grillgut im Sommer sein. Super lecker waren die zu Kartoffelpüree, selbst gemachtem Sauerkraut und Rhabarber-Ketchup. Aber auch als fleischlose Currywurst macht die sich echt gut, mit fiesem „richtigen“ Ketchup und ordentlich Currypulver. Das konnte ich nicht mehr fotografieren, das war viel zu schnell aufgemuffelt.

Vegane Bratvurst mit Kartoffelpüree, Sauerkraut und Rhabarber-Ketchup
Vegane Bratvurst mit Kartoffelpüree, Sauerkraut und Rhabarber-Ketchup

Mein Rezept

Trockene Zutaten:

  • 200 Gramm Seitanpulver (ich hatte gerade noch so viel, die Menge gab alles andere vor …)
  • 160 Gramm Tofu natur (eingefroren und wieder aufgetaut, und dann von möglichst viel Flüssigkeit befreit; ich glaube, ganz einfach aus der Packung wäre er doch besser bzw. weniger bröckelig gewesen, dann sollte er aber erst kurz vor den Flüssigkeiten in die Seitan-Gewürze-Mischung gegeben werden)
  • 5,5 EL Hefeflocken
  • 2,5 EL Mehl
  • 1 EL Flohsamenschalen
  • 4 TL geräuchertes Paprikapulver
  • 3 TL Chiliflocken
  • 2,5 TL Majoran
  • 2 TL Zwiebelpulver
  • etwas Pfeffer
  • etwas Salz (da war ich wirklich zurückhaltend wegen der ganzen anderen Zutaten, das war auch gut so)

Flüssige Zutaten:

  • 320 ml Wasser
  • 1 EL Sonnenblumenöl (hätte evtl. etwas mehr sein dürfen)
  • 6 TL Tomatenmark (hätte für die Farbe auch noch ein wenig mehr sein können, das schmeckte noch nicht zu sehr nach Tomate)
  • 1 TL Sojasauce
  • 1 TL grober Senf
  • 1 große Knoblauchzehe gepresst
  • 2 Tropfen Liquid Smoke
  • 2 Tropfen Cilisauce sehr scharf

Erst die trockenen Zutaten mischen, dann separat die flüssigen. Das liegt daran, dass Seitan sofort mit der Flüssigkeit reagiert. Ich denke, weil ich noch experimentierte und trocken und flüssig ein wenig abwechselte, war die Konsistenz auch nicht so homogen wie sie hätte sein können. Also besser alles Flüssige in einem Rutsch auf die trockenen Zutaten und sofort kneten was das Zeug hält. In Alufolie könnt ihr das auch besser zu Rollen pressen bzw. formen als mit dem umweltfreundlicheren Papier. Ab in den vorgeheizten Backofen (180 ° Umluft, 35 Minuten bzw. bei größerem Umfang etwas mehr) oder für eine ähnliche Zeit in Wasserdampf garen.

Hier findet ihr übrigens den Bratvurst-Film von „Hier kocht Alex“, der Teil der Vorlage war. Dazu ließ ich mich noch von amerikanischen Youtube-Filmen zu scharfen Würstchen inspirieren und schaute einfach mal, was noch so passen könnte.

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